Die Fraktionen sind mit dem Rechnungsabschluss des Kantons zufrieden. Sie weisen aber darauf hin, dass vor allem die unerwarteten Zustüpfe aus der Verrechnungssteuer und das gute Ergebnis der Nationalbank die Rechnung ins Plus drehten.
Die Stimmen aus den Fraktionen drückten am Mittwoch im Grossen Rat ihre Zufriedenheit über die kantonalen Finanzen aus. In der Diskussion um den Geschäftsbericht des Kantons zeigten sich die Fraktionssprecher zufrieden mit den knapp 18 Millionen Ertragsüberschuss, die der Kanton im Jahr 2017 aufweist. Die Sparmassnahmen haben gegriffen, für dieses positive Resultat waren auch andere Faktoren verantwortlich. Erst die unerwartet hohe Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank und die überraschend grossen Einnahmen aus der Verrechnungssteuer drehten das Rechnungsergebnis ins Plus, wie etwa Ueli Oswald (FDP, Berlingen), Ueli Fisch (GLP, Ottoberg) oder Ueli Müller (CVP, Weinfelden) anmerkten. «Wir haben einfach Glück gehabt», sagte Joe Brägger (Grüne, Amriswil). Während SVP-Sprecher Vico Zahnd (SVP, Weingarten) appellierte, nach zwei kantonalen Sparrunden «den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuverfolgen», kam diesbezüglich erneute Kritik von Linksgrün. Sonja Wiesmann (SP, Wigoltingen) sprach von einer «Abbau- und Verzichtspolitik». Sie zeichnete das Bild eines Verdurstenden neben einer Quelle, der sich nicht traue, einen Schluck zu nehmen, aus Angst, die Quelle versiege. Dabei verwies sie auf die stattlichen 619 Millionen Franken Eigenkapital des Kantons. «Dieses ist 20 Prozent über dem Richtwert», reklamierte Brägger und verlangte eine Korrektur, bevor weiter gespart werde.
Nebst den Finanzen sorgten einige Themen aus dem 345 Seiten umfassenden Geschäftsbericht für Gesprächsstoff. Eine Auswahl: