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Frauenfeld & Hinterthurgau
Der Eishockey Club Frauenfeld veranstaltet eine Eissportwoche für Kinder. Täglich trainieren die Mitglieder mit den Kindern und haben für den Abschluss zwei Höhepunkte organisiert.
Schnürsenkel festziehen, Klettverschluss der Knieschoner befestigen, Helm auf den Kopf, und los geht’s. Die rund 50 Kinder, die an der Eissportwoche des Eishockey Club (EHC) Frauenfeld in der Kunsteisbahn teilnehmen, können zum Auftakt am Montagmorgen gar nicht schnell genug auf dem Eis sein.
Während der zwei täglichen Einheiten wollen sie so oft wie möglich das Eis unter ihren Kufen spüren. Daher sind die Eltern, die hinter der Bande sitzen und zuschauen, für 60 Minuten Nebensache und sehen ihr Kind höchstens bei einer Trinkpause von Nahem. Eines der Kinder greift durstig nach der Wasserflasche, will aber nach kurzer Pause schon wieder aufbrechen. «Kannst du denn schon wieder?», fragt die Mutter hinter der Schutzmaske. Die Antwort erübrigt sich durch das Zurückstürmen ihres Sohnes aufs Eis. Doch das Zuschauen sind viele Eltern gewohnt. Ein Vater sagt, er ahnte, dass er genauso viel Zeit in der Eishalle mit Zusehen verbringen würde wie seine Kinder mit Schlittschuhlaufen.
Ganz in Rot bewegen sich die Trainer und Betreuer. Mit Autoreifen und Holzlatten haben sie für die Fortgeschrittenen einen Parcours aufgebaut. Ein paar Meter weiter klammern sich zwei Kinder an eine Pylone und versuchen, dem Ungleichgewicht zu entkommen. Fabian Sommer, Leiter der Hockeyschule sagt:
«Am ersten Tag ist alles immer sehr chaotisch, weil man die Niveaus der Kinder noch nicht kennt.»
Doch er und seine elf Kollegen versuchen, die Kinder so einzuteilen, dass alle eine steile Lernkurve erleben dürfen.
«Die Anzahl der Anmeldungen sieht dieses Jahr rekordverdächtig aus, obschon wir auch in der Vergangenheit gut aufgestellt waren», sagt Andreas Küng, Trainer vom EHC Frauenfeld. Grund dafür könnte der coronabedingte Ausfall des Ferienpasses sein, dessen Lücke die Eissportwoche zu füllen versucht. Doch ganz ohne Spuren geht Corona auch an den Organisatoren nicht vorbei. Denn für die Eltern herrscht Maskenpflicht. Die vor Kälte roten Nasen der Kinder und Betreuer hingegen sind von einer Schutzmaske befreit.
Der krönende Abschluss der Woche ist einerseits der Besuch von Nationaltrainer Patrick Fischer, andererseits der Abschlussmatch. Dort können die Kinder ihr Gelerntes von der ganzen Woche anwenden und eine richtige Wettkampfatmosphäre erleben. Sommer sagt:
«Wichtig ist das Drumherum. Deshalb gibt es für die Mannschaften eine eigene Kabine, für jeden Spieler ein Eishockeytrikot und Applaus beim Einlaufen.»
Wenn es nach ihm geht, sollen nach dieser Woche möglichst viele Kinder vom Eishockeyfieber gepackt worden sein. «Wir freuen uns, wenn wir ihre Gesichter bald in der Hockeyschule begrüssen dürfen.»