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Jung und Alt profitieren voneinander. Frauen in Altersheimen stricken für Kinder reflektierende Stirnbänder. Weil die erste Aktion so erfolgreich war, legt die Terz-Stiftung jetzt nach und sucht noch Strickerinnen.
(red) Es ist ein ehrgeiziges Ziel: 12’000 Stirnbänder, die im Scheinwerferlicht leuchten, sollen bis Herbst 2021 fertig sein und an Kinder bis 10 Jahre verschenkt werden. Die Wolle dafür sponsert der Fonds für Verkehrssicherheit. Die Terz-Stiftung mit Sitz in Berlingen organisiert das Projekt und verschickt das Material und Anleitungen an die Strickerinnen in der ganzen Deutschschweiz.
Die Idee: Im Herbst und Winter, wenn es lange dunkel ist, sind Fussgänger für Autofahrer oft schwer zu erkennen. Kinder sind besonders gefährdet, weil sie mit dem Verkehr noch nicht vertraut sind. Mit reflektierender Kleidung wären sie besser geschützt. Die Terz-Stiftung liess vor zwei Jahren vor allem Mützen stricken, in die reflektierende Fäden eingearbeitet sind. Fällt das Scheinwerferlicht darauf, fangen sie an zu leuchten.
Gestrickt wurde die Kopfbedeckung vor allem von Frauen aus Altersheimen, aber auch Frauenvereinen aus der ganzen Deutschschweiz. Das Projekt war sehr erfolgreich: 6000 Mützen, vereinzelt auch Stirnbänder, wurden an Kindergärten und Schulen verteilt.
Dieses Jahr werden nur Stirnbänder gefertigt, da sie gerade ein modisches Comeback erleben. «Stirnbänder sind auch einfacher zu stricken als Mützen», sagt Sabine Kroll, die bei der Terz-Stiftung das Projekt leitet. Aufgerufen zum Mitmachen sind neben Altersheimen und Frauengruppen auch Private. Auf der Website www.kinder-leuchten.ch finden sich Anleitungen, Vorschläge und ein Video, auf dem genau erklärt wird, wie man ein Stirnband fertigt, einschliesslich der Maschenzahl. Informationen gibt es auch über die E-Mail-Adresse terzstiftung@kinder-leuchten.ch
Die fertigen Stirnbänder werden im Herbst an Schulen und Kindergärten verschenkt. Und zwar am «Tag des Lichts», bei dem der TCS und andere Organisationen auf die Sichtbarkeit im Strassenverkehr aufmerksam machen. Die Aktion dient auch dem besseren Verständnis zwischen den Generationen: Die Älteren beschenken die Jungen und zeigen etwas von ihrem Können.
Die Terz-Stiftung mit Sitz in Berlingen ist eine gemeinnützige Stiftung, die sich für die Belange älterer Menschen einsetzt. Sie tritt für ein selbstbestimmtes, aktives Leben im Alter ein. Dafür startet sie Kampagnen und Projekte. Ziel ist, die Kompetenzen Älterer auch nach der Pensionierung gesellschaftlich anzuerkennen und einzubeziehen. (red)