GASTRONOMIE
Frauenfelder Brauhaus serviert seine Kost neuerdings aus einem Foodtruck, mitfinanziert von der öffentlichen Hand

Bier, Bagel-Burger und Weisswürste aus fahrbarem Untersatz: Das Brauhaus Sternen fährt das Essen neu mit einem Gefährt zu den Gästen. Dafür bekommt es Geld aus dem Covid-19-Fonds.

Samuel Koch
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Stefan Mühlemann im nigelnagelneuen, fahrbaren Brauhaus.

Stefan Mühlemann im nigelnagelneuen, fahrbaren Brauhaus.

Kevin Roth

«Wir wollen etwas probieren und sind gespannt, wie es ankommt.» Das sagt Stefan Mühlemann, Geschäftsführer der Brauhaus Sternen AG. Wegen der Coronapandemie begibt sich das Restaurant auf Neuland und will seine Kost mit einem fahrbaren Untersatz neuerdings zu den Gästen bringen. Dafür hat das Braui in der Not investiert und für 140'000 Franken einen beschrifteten Renault-Foodtruck geleast, ausgestattet mit Grill, Fritteuse, Offenausschank und Kompressor für Einsätze an Standorten ohne elektrischen Anschluss. Mühlemann sagt:

«Wegen der Coronakrise haben wir nach neuen Wegen gesucht.»
Stefan Mühlemann, Geschäftsführer Brauhaus Sternen.

Stefan Mühlemann, Geschäftsführer Brauhaus Sternen.

Bild: Andrea Stalder

Und diesen Weg hat das Brauhaus jetzt gefunden. Denn auch wenn der Bundesrat den Beizenlockdown per Ende April aufheben sollte, glaubt Mühlemann nicht, dass die Gäste sofort wieder komplett zurückkehren.

Deshalb tourt das Braui ab Donnerstag durch die Stadt und ihre nähere Umgebung. Montags bis mittwochs bietet der Foodtruck seine Kost bei der Promenade an, was auch dank der verlängerten Nutzung der öffentlichen Plätze der Stadt möglich ist. Von Donnerstag bis Samstag steht das Gefährt auf dem Parkplatz von Getränke Hahn. «Wir versuchen es einmal mittags und abends und schauen, wie die Idee während des Probelaufs bei den Leuten ankommt», sagt Mühlemann.

30'000 Franken aus dem städtischen Hilfsfonds

Für Festivitäten wie Hochzeitsapéros oder Geburtstagsfeste lässt sich der Braui-Foodtruck ebenfalls buchen. Zudem soll er auch bei zukünftigen Fassanstichen einsetzbar sein, wie Mühlemann erzählt. Nebst Bier und alkoholfreien Getränken hat das Brauhaus seine Menukarte leicht justiert. Mühlemann sagt:

«Nebst dem Bagel-Burger gibt es im Take-away-Angebot auch die beliebten Krapfen oder neu frittierte Weisswürste im Bierteig.»

Unterstützung erhält das Brauhaus von der öffentlichen Hand, wie Mühlemann sagt. Die Stadt habe nun sein Gesuch für Gelder aus dem städtischen Covid-19-Fonds bewilligt. Demnach fliessen 30'000 Franken an die Investitionssumme des Braui, das wie viele andere Unternehmen auch auf ein schwarzes Geschäftsjahr 2020 zurückblickt. Sämtliche von den Aktionären bewilligten Umbauarbeiten hat das Brauhaus deshalb zurückgestellt. Mühlemann sagt: «Wir haben mit den Fassadenarbeiten nur gerade das Nötigste gemacht.»