Für mehr Summen und Brummen im Schlattertal

Um die Artenvielfalt zu erhalten, arbeiten neuerdings Landwirt, Imker und Förster zusammen. Auch der Kanton unterstützt das Vorhaben.

Thomas Brack
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Förster Jakob Gubler, Imker Werner Schellenberg sowie die Landwirte Walter und Richard Monhart.

Förster Jakob Gubler, Imker Werner Schellenberg sowie die Landwirte Walter und Richard Monhart.

(Bild: Thomas Brack)

«Ursprünglich stand das Bienenhaus mitten in einer Niederstammanlage, die nach etwa 40 Jahren den Zenit überschritten hatte», erzählte Landbesitzer Walter Monhart. Die Bäume mussten also gefällt werden. Aber wohin mit dem Häuschen?

Die bisherige Besitzerin wollte es nicht mehr. Der Imker Werner Schellenberg hatte es auf einem Sonntagsspaziergang entdeckt und anschliessend erworben. Der bisherige Standort kam jedoch nicht mehr in Frage. Walter Monhart erklärte sich daraufhin bereit, ein etwa zweitausend Quadratmeter grosses Stück Land als Ausgleichsfläche für die ökologische Vielfalt zu schaffen. Auf dieser Fläche, die auch als neuer Standort für das Bienenhäuschen dient, hat er eine Magerwiese mit Blumen und Gräsern angesät. Eingesetzt hat er auch verschiedene Hochstammbäume sowie eine Hecke mit Sträuchern. All diese Pflanzen bieten Insekten einen idealen Lebens- und Rückzugsraum.

Schellenberg war glücklich über das Angebot des Landwirts. Seine Honigbienen können so den nah gelegenen Wald erreichen. Die ökologische Insel beim Bienenhaus bietet den Immen die sogenannte «Leppertracht». Das heisst: Die vorhandenen Blüten sichern das Überleben der Bienen, bringen dem Imker aber keinen Ertrag.

Besonderer Effort für die Artenvielfalt

Revierförster Jakob Gubler freut sich ebenfalls über die Ausgleichsfläche:

«Da sich der Ort auch in erreichbarer Nähe zu anderen Rückzugsinseln für Flora und Fauna befindet, gehört die Wiese zu einer sogenannten Vernetzungsfläche.»

Die ökologische Aufwertung des Kulturlands wurde vom Kanton mit dem Kauf von 90 Pflanzen unterstützt.

Imker und Förster loben die Bereitschaft des Landwirts, Land für die Artenvielfalt zur Verfügung zu stellen. Schliesslich gelte es, der Natur als Lebensgrundlage für Tier und Mensch Sorge zu tragen. Auch wenn dieser Einsatz gelegentlich einen besonderen Effort der Beteiligten erfordert.