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Froschleitern retten Leben. Lionsclub-Mitglieder rüsten deshalb in den nächsten drei Jahren Aufsteigehilfe für Amphibien in exponierten Schächten ein.
Ein adliges Fräulein wäre den Mitgliedern des Lions Clubs Iselisberg vergangenen Samstagvormittag wohl eigentlich lieber gewesen. Ihre «Activity» kam aber vielmehr den Fröschen zugute. Jährlich verenden in der Schweiz über eine Million Amphibien, weil sie in Schächte fallen und nicht mehr rauskommen.
Der städtische Werkhof hatte vergangenes Jahr einen Versuch gestartet mit Froschleitern in Schächten. Bei rund 50 Schächten im Gebiet der Oberfeldstrasse wurden Böschungsmatten installiert, an denen die Tiere nach oben klettern können. Die Kunststoffmatten werden mit Chromstahlkabelbindern am Schachtgitter befestigt und hängen bis auf den Schachtboden. So ist auch das Spülen der Schächte kein Problem. Wie Markus Graf, Chef des städtischen Werkhofs und Lions-Mitglied, sagt, ist der letztjährige Versuch sehr erfolgreich verlaufen.
«Wir haben keinen einzigen toten Frosch gefunden.»
Die Lions Iselisberg haben nun das Einrichten der Froschleitern an weiteren exponierten Orten als Aktivität übernommen. Graf rechnet damit, dass er und seine Kollegen spätestens in drei Jahren überall dort auf dem Stadtgebiet Froschleitern installiert haben, wo es nötig ist. Auch die Materialkosten (20 Franken pro Leiter) übernimmt der Lions Club. Am Samstag waren unter der Leitung von Graf 15 Mann in drei Gruppen unterhalb des Spitals, im Oberkirch und im Schollenholz an der Zelglistrasse aktiv. Jedes Team richtete über 30 Leitern ein, flott bemützt mit Frosch-Kopfbedeckungen. Unumstrittener Froschkönig war Wekhofchef Graf, der lobende Worte für die vielen «Bürolisten» übrig hatte. «Denn wer nicht spurt, bekommt keinen Zmittag.»