Alle zwei Jahre bereichern die Schnitzelbänkler des Turnvereins die Eschenzer Fasnacht. Dieses Jahr war es wieder einmal soweit, ganz zum Amüsement des Publikums.
Sie machen sich rar. Denn nur alle zwei Jahre verweben die Eschenzer Schnitzelbänkler die Geschehnisse der Region mit heiter-scharfzüngigen Texten und Ohrwurmmelodien. Und diese Schnitzelbänkler haben ausgeprägte Eigenheiten: Da sind zuerst die künstlerisch starken Bilder von Jürg Attinger und Rainer Schüpbach und dann der Gitarrist Richard Gaido, die Gitarristin Rahel Weber, der Handörgeler «hel» sowie die Sänger Roger Bantli, Yves Möri, Christian Ullmann, Daniel Ankele, Peter Aeschlimann und Lukas Neukomm, dazu zwei Clowns.
Im Zeitalter von Social Media ziehen sie mit einem Blinklicht-Leiterwagen zu Fuss von Beiz zu Beiz. Es ist ein Schnitzelbänkler-Ensemble auf nicht aufzuhaltendem Siegeszug rund um die Römersiedlung Tasgetium. «Turnen stärkt die Lungen und das Hirn», erklärt ein Gast.
Die Texte, sogenannte «Dorfhits», waren angepasst an gängige Ohrwurm-Melodien. Die Eschenzer Schnitzelbänkler traten insgesamt neun Mal und besuchten auf ihrer Tournee Restaurants in Eschenz und Umgebung. Es war immer rappelvoll mit Gästen; wer nicht reserviert hatte, fand höchstens noch einen Stehplatz.
Die Schnitzelbankzeitungen gingen weg, wie warme Weggli. «So kann man alles nachlesen», lachte eine fasnächtlich gekleidete Besuchergruppe und liess den Drei-Franken-Obolus in die Gebühren-Röhre fallen. Zur Grundstimmung gehörten auch die Bilder, die je nach Lied wie Scans gezeigt wurden.
Mit dem Refrain «Inestäche, umeschloo, duurezieh und abeloo», durfte sich auch das Publikum stimmlich hineinstricken lassen. «Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind rein zufällig», wurde informiert. Es folgte Story an Story und liess das Blut in die Köpfe schiessen. «Pümpeli» im Hitzesommer 2018? Nur der Keller des Gemeindehauses war mit Wasser gefüllt. Das Alarmhorn fiel aus und wurde ersetzt.
«Bim nöchschte mol, wo’s gschiffet het, do isch me ohne Sorg. Jetzt lauft ja sicher s Pümpeli, susch würd meh ghöre s’Horn. Doch s’Wasser stiegt und stiegt no me, denn Technik het verseit. Drum wüsset mir, was isch passiert, wenn d’Gmeind wieder Stiefel treit.»
Oder der Vorplatz von Gemeinderat Hansruedi Buff in Bornhausen, der so «glatt teeret isch», dass im Winter daraus eine Eisbahn wurde, mit Stürzen, die Rega-Einsätze nötig machten.
«Mir würed drum als guete Rat, eu gern grad druf hiiwiisä, ach bstelled doch bim nöchste Mol, zum Teer au no d’Stiigiisä.»