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Die Betreiber des Sirnacher «Engel» und des Aadorfer «Casa Segreto» sind haben sich mehr erhofft. Trotz vieler und guter Bewertungen der Gäste sind sie beim «Best of Swiss Gastro Award» nicht aufs Podest gekommen.
Mittlerweile haben sie sich wieder etwas erholt. Am Montagabend war die Enttäuschung bei Simonetta und Adriano Cristiano aber riesig. Die Betreiber der Aadorfer Kaffeebar und Gelateria «Casa Segreto» haben dann an der Auszeichnungsgala des «Best of Swiss Gastro Awards» nämlich erfahren, dass sie es nicht in die ersten drei Ränge in der Kategorie «Coffee» geschafft haben. «Da ging uns gleich einmal der Laden runter», sagt Adriano Cristiano.
Der Grund der Enttäuschung ist schnell ausgemacht. In zwei von drei Kriterien, die zu je einem Drittel gewichtet in die Gesamtwertung einfliessen, hat das «Casa Segreto» sehr gut abgeschnitten: zweiter Rang bei der Note aus den Gästebewertungen und erster Rang bei der Anzahl Bewertungen. Zudem hatten die Aadorfer in ihrer Kategorie nur fünf Konkurrenten.
Gross ist auch die Enttäuschung beim Sirnacher Gasthaus Engel. «Wir haben im Wettbewerb Gas gegeben und wären gerne aufs Podest gekommen», sagt Fabian Hartmann, der mit seiner Frau Claudia Turisser das Restaurant führt. Sie machten sich aufgrund der Noten und Anzahl Bewertungen ihrer Gäste ebenfalls berechtigte Hoffnungen darauf, einen der ersten drei Ränge in ihrer Kategorie «Classic» zu ergattern. Aber auch hier kamen drei andere Betriebe zum Handkuss.
Dies, weil beim «Best of Swiss Gastro Award» – obwohl er sich Publikumspreis nennt – nicht nur die Gäste entscheiden. Eine Jury bewertet die Betriebe ebenfalls; nach Kriterien wie Standort, Angebot oder digitaler Auftritt. Die Jury-Bewertung fliesst ebenfalls zu einem Drittel in die Gesamtnote ein. Letztere ist schliesslich der Durchschnitt aus den drei Rängen aus den drei Bewertungsbestandteilen. So hat die Note der Jury mehr Gewicht als etwa die Differenz zwischen dem Betrieb mit den meisten und den zweitmeisten Gästebewertungen.
Die Gastronomen haben keinen Einblick in das Urteil der Juroren. Das Endergebnis sei deshalb schwer nachvollziehbar, sagen sowohl Fabian Hartmann als auch Adriano Cristiano. Award-Gründer Andreas Krumes sagt dazu:
«Wenn wir die Jury-Bewertungen veröffentlichten, würden wir endlose Diskussionen um die einzelnen Benotungen auslösen.»
Die Nominierten lägen mit ihrer Benotung teilweise sehr nahe beieinander, sodass schliesslich Nuancen entscheiden, so Krumes weiter. Man überlege sich, im nächsten Jahr den nominierten Betrieben eine Rückmeldung aufgrund der Juroren-Bewertung abzugeben, da man entsprechende Anfragen erhalten habe.
«Grundsätzlich sind alle Nominierten Gewinner», sagt Krumes. «Sonst wären sie ja nicht nominiert worden.» Die beiden Hinterthurgauer Gastronomen können dem Wettbewerb auch einiges Positives abgewinnen. «Für uns sind die Bewertungen der Gäste wichtig. Die waren sehr herzlich», sagt Adriano Cristiano.
Er wie auch Fabian Hartmann haben den Auszeichnungsanlass im Zirkus «Ohlala» genossen – obwohl für sie nur eine Holzplatte als Preis herausschaute. Hartmann fand die Gäste-Kritiken ebenfalls wertvoll. «Es hatte auch Anregungen darunter, was wir besser machen können. Die werden wir ernst nehmen, es liegt schliesslich in unserem Naturell, besser werden zu wollen», sagt Hartmann. Das ganze Betriebskonzept werde man deswegen aber nicht umkrempeln.