Ein Urgestein tritt zurück: Bruno Lüscher übergibt Abwasser-Präsidium an Matthias Küng

Die Delegierten des Abwasserzweckverbandes Lützelmurgtal verdankten die grossen Leistungen von Bruno Lüscher. 28 Jahre wirkte er in der Betriebskommission, 27 Jahre als deren Präsident.

Kurt Lichtensteiger
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Aadorfs Gemeindepräsident Matthias Küng übernimmt vom Aadorfer alt Gemeindeammann Bruno Lüscher das Präsidium des Abwasserzweckverbandes Lützelmurgtal. (Bild: Kurt Lichtensteiger)

Aadorfs Gemeindepräsident Matthias Küng übernimmt vom Aadorfer alt Gemeindeammann Bruno Lüscher das Präsidium des Abwasserzweckverbandes Lützelmurgtal. (Bild: Kurt Lichtensteiger)

Otmar Fäh vom Bundesamt für Umwelt und Gemeindepräsident Beat Weibel aus Bichelsee-Balterswil würdigten die grossen Verdienste Bruno Lüschers in den vergangenen 28 Jahren.

Von Urgestein und von einem Thurgauer Rekord war die Rede. Gar der Vergleich zu Roger Federer wurde herangezogen. Tatsache bleibt, dass mit Lüschers Ausscheiden aus dem Abwasserzweckverband Lützelmurgtal viel Wissen um die Belange des Gewässerschutzes und der Abwasserreinigung verloren geht.

Bleibt Präsident der Baukommission

Wobei Lüscher nicht gänzlich ausscheidet: Als Präsident der Baukommission wird er seine fundierten Kenntnisse noch einbringen können. In seine Fussstapfen tritt nun der Aadorfer Gemeindepräsident Matthias Küng, auf den in seiner Amtszeit wohl kaum über 200 Sitzungen warten dürften, wie dies bei Lüscher der Fall war.

Die Betriebskommission setzt sich neu zusammen aus Stefan Mühlemann, einem noch zu bestimmenden Gemeinderat aus Eschlikon als Ersatz für Adrian Stutz sowie den Bisherigen Beat Weibel, Jaqueline End, Hans Mäder und Bernhard Peter. Ebenso bestätigt oder gewählt wurden fünf Mitglieder in die RPK.

«Der guten Ablaufqualität bei Phosphor steht der Nitritwert entgegen, der bei kalten Aussentemperaturen die Norm zu übersteigen pflegt.»

In seinem letzten Jahresbericht gab Lüscher über die ordentlichen Geschäfte der Betriebskommission Bescheid, so die Arbeitssicherheit, die Werterhaltungsmassnahmen die Festlegung des Betriebskostendefizits und die künftige Finanzierung der Bauten, wofür die örtlichen Banken zu gleichen Teilen herangezogen werden. Das erfreuliche Fazit: Der Gesamtzustand der Leitungen auf den Gemeindegebieten ist auf einem erfreulichen Niveau. Dies gilt auch für die ARA, dessen Belastung um ein Prozent gestiegen ist, bei einer Auslegung auf 19'900 Einwohner.

Spatenstich für Ausbau im August

«Der guten Ablaufqualität bei Phosphor steht der Nitritwert entgegen, der bei kalten Aussentemperaturen die Norm zu übersteigen pflegt», sagte Berater Ueli Osswald und betonte, dass die Anlage gewissenhaft und umsichtig betrieben werde.

Zu den Sonderbauprojekten ist zu erwähnen, dass dank günstigen Vergaben und dem Verzicht auf einige Bauten mit Minderkosten von 400'000 Franken abgeschlossen werden konnte.

Schliesslich erfuhren die 26 Delegierten, dass derzeit für das Projekt «Erweiterung Biologie und Eliminierung der Mikroverunreinigung» (EMV) die Baubewilligung erwartet wird. Der Spatenstich für das Grossprojekt erfolgt am 20. August. Die Ausschreibungen haben gezeigt, dass man im Kostenvoranschlag liegt. Die Abrechnung der EMV sollte dann im September 2022 vorliegen.