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Ostschweiz
Frauenfeld & Hinterthurgau
T-Rex, Kuthan, Hemangi und Kora waren die tierischen Publikumslieblinge am Freitagnachmittag zum Start des grössten Weihnachtsmarkts in der Ostschweiz in der Frauenfelder Innenstadt.
«Ein leichter Zuckerguss wäre unser Traumwetter für den Weihnachtsmarkt.» Zumindest am Freitagnachmittag bei Markteröffnung ist Simon Bieggers Wunsch höchst unrealistisch. Aber eigentlich spiele die Witterung gar keine Rolle.
«Solange es nicht stürmt.»
Die Leute würden sich sowieso freuen, sagt der OK-Chef des Frauenfelder Weihnachtsmarkts, des grössten der Ostschweiz. Und im nächsten Moment muss Biegger den Verkehr regeln. Denn die Kamelkarawane setzt sich vor dem Soldatendenkmal in Bewegung.
Schon um 13.30 Uhr haben sich die ersten Schaulustigen für den traditionellen Kameleinzug eingefunden. Seelenruhig schmatzen Dromedarhengst T-Rex, Trampeltierstute Hemangi und Trampeltierhengst Kuthan (Übername: Kuddel) vor sich hin.
Sie kommen vom Kamelhof Olmerswil bei Neukirch an der Thur. «Wir dürfen sicher schon zum zehnten Mal den Frauenfelder Weihnachtsmarkt eröffnen», sagt Kamelhof-Inhaber Ulrich Runge. Für die Trampeltiere, die aus Zentralasien kommen, und das Dromedar, das seinen natürlichen Lebensraum in Nordafrika hat, seien die kühleren Temperaturen kein Problem. Gewöhnungsbedürftig seien indes die vielen Leute auf relativ engem Raum.
«Aber T-Rex, Kuddel und Hemangi sind in dieser Hinsicht Profis.»
Runges Team (acht Personen, davon sechs in orientalischen Gewändern) ist parat. Mittlerweile hat sich eine ansehnliche Menschentraube um die Kameltiere gebildet. Auch Myrta Hablützel und ihr Eseli Kora, die man vom Chlausumzug her kennt, sind da. Langdorfer Primarschüler streicheln die Eseldame liebevoll. Die Erst- und Zweitklässler vom Langdorf 1 und die Drittklässler vom Langdorf 2 sind heuer die Sternsinger in ihren herzigen roten Überziehern mit weissen Sternli.
Dann steigen die Heiligen Drei Könige auf. Es geht los. Zuvorderst Eseli Kora, dann die kleinen Sternsinger, dann die berittenen Kamele. Überraschend, wie viele Marktgänger schon um 14 Uhr auf den Beinen sind. Sie säumen in der Vorstadt zwischen und vor den Weihnachtsmarkt-Häuschen auf den Seiten die Zürcherstrasse, haben ihre Smartphones gezückt, filmen und fotografieren, als gäbe es kein Morgen. Es riecht nach Weihnachten: nach Marroni, Glühwein, Asia-Food, Raclette und Duftöl.
Als der Umzug kurz vor der katholischen Stadtkirche Halt macht, ist kein Durchkommen mehr. Die kleinen Sternsinger geben Weihnachtslieder zum Besten, rundherum ist die Entzückung gross. «So schööö, dasch Wiehnachte», meint eine ältere Besucherin.
Weihnachtsmarkt Frauenfeld: Samstag, 11 bis 20 Uhr; Sonntag, 11 bis 17 Uhr.
www.weihnachtsmarkt-frauenfeld.ch