Regierungsrat Walter Schönholzer pflanzt zur feierlichen Eröffnung der Thurgauer Bauerngarten-Route einen Rosenstock. Zudem verrät er, dass er als Kind selber im heimischen Garten mitgeholfen hat.
Mit dem gemeinsamen Projekt des BBZ Arenenberg und des internationalen Gartennetzwerks Bodenseegärten vernetzen sich die Thurgauer Bauerngärten entlang einer Route. Diese führt von Schlatt über Frauenfeld, Warth, Gündelhart, Salenstein, Tobel, Rothenhausen, Altnau, Güttingen und Amriswil bis nach Neukirch-Egnach. Die Route lädt ein, die Bauerngärten zu Fuss oder per Velo zu erkunden.
Wie Monika Grünenfelder, Geschäftsführerin der Bodenseegärten, anlässlich der Eröffnung erklärte, sei es das Ziel der Bauerngartenroute, das «reichhaltige ländliche Kulturgut zu erhalten». Auch Birgit Seidenfuss vom Amt für Denkmalpflege verwies auf die Notwendigkeit, dieses Erbe zu pflegen. Denn: «Bauerngärten widerspiegeln die Geschichte einer Region.» Martin Huber, Direktor des BBZ Arenenberg, betonte, dass gerade der Thurgau viel zu bieten habe, weshalb es sich lohne, schöne, gepflegte Gärten auch im Thurgau zu fördern.
Selbst ein Bauernsohn, erinnerte sich Walter Schönholzer daran, dass er in der Jugend seiner Mutter oft im Garten geholfen habe – wenn auch nicht immer freiwillig. Geblieben ist dem heutigen Regierungsrat jedoch die Einsicht, dass öffentlich zugängliche Gärten nicht nur schön, sondern auch wichtig seien. «Die jungen Menschen verlieren heute immer mehr den Bezug zur Scholle», sagte er. Es sei deshalb zu empfehlen, dass Eltern mit ihren Kindern auf die Route gehen und die Pflanzen entdecken. Zudem sei der Erholungsfaktor eines Gartens enorm: «Er gibt uns einen Ausgleich zum Berufsleben und ist ein wohltuender Rückzugsort.» Rolf Müller, Geschäftsführer von Thurgau Tourismus, freute sich darüber, dass der Thurgau mit der Bauerngärtenroute nun um ein Angebot reicher ist. Er ortet ein gewisses Potenzial: «In Deutschland sind Gärten beliebtere Reisegründe als das Velofahren», sagte er.
Bauerngärten haben gewisse Kriterien zu erfüllen: So müssen sie neben einem Bauernhaus liegen und Nutzpflanzen (Gemüse, Kräuter und/oder Beeren), Zierpflanzen (Blumen, Stauden und/oder Sträucher) enthalten und in der Regel von einer Einfriedung umfasst sein. Zudem werden sie oft von einem lauschigen Verweilort wie einer Bank sowie einem gastronomischen Angebot oder einem Hofladen ergänzt. Mit den jetzigen 16 Gärten sei man noch nicht am Ziel, sagte Monika Grünenfelder von den Bodenseegärten: «Wer denkt, dass er einen schönen Bauerngarten hat, kann sich gerne bei uns melden.»