Der Kanton Thurgau steht vor einer logistischen Herausforderung. Schon bald liefert die Armee die ersten Corona-Impfdosen. Diese müssen bei minus 70 Grad gekühlt werden. Noch ist unklar, wo sie verabreicht werden.
Die Heilmittelbehörde Swissmedic hat am Samstag den ersten Covid-19-Impfstoff für den Schweizer Markt zugelassen. «Die ersten Impfstoffdosen werden in den nächsten Tagen in die Schweiz geliefert, von der Armeeapotheke gelagert und anschliessend an die Kantone verteilt», schreibt das Bundesamt für Gesundheit. Zuerst sollen ältere Personen und solche mit Vorerkrankungen sich impfen lassen können.
Der Thurgauer Gesundheitsdirektor Urs Martin hat Vorkehrungen getroffen. Sein Ziel war, ab dem ersten möglichen Tag Impfungen im Kanton zu ermöglichen. Ende Januar sollten Impfzentren bereitstehen. Aufgrund der raschen Verfügbarkeit erster Impfdosen ist nun Martin gefordert. «Mit Hochdruck» sei der kantonale Fachstab Pandemie daran, die ersten Impfungen zu planen. «Das ist logistisch eine Herausforderung», sagt Martin.
Der Impfstoff, der von der Armee an die Kantonsapotheke in Münsterlingen geliefert wird, muss bei minus 70 Grad gekühlt werden. Das erschwert die weitere Verteilung. Das gilt auch für die Lagerung der Impfdosen an jenen Orten, wo sie verabreicht werden soll. Wie und wo im Thurgau erste Impfungen gemacht werden, könne er erst im Verlauf der Woche sagen, so der Gesundheitsdirektor.
In vielen Kantonen sind sie längst geschlossen. Jetzt auch im Thurgau. «Der Betrieb von Bordellen und Erotiksalons ist verboten.» Das schreibt der Regierungsrat am Samstag in einer Medienmitteilung. Darin begrüsst er die neuen Entscheide des Bundesrates. Dieser verordnete am Freitag weitere verschärfende Massnahmen gegen die Coronapandemie. Ab Dienstag bleiben Restaurants, Freizeitbetriebe und etwa Museen oder Bibliotheken geschlossen.
Die weiteren Massnahmen, die der Kanton Thurgau als zusätzliche Verschärfungen der Bundesmassnahmen kommuniziert, sind nicht neu und betreffen vor allem den privaten Bereich:
Auch das Thema Schule sei am Freitag an der ausserordentlichen Regierungsratssitzung zur Sprache gekommen, sagt Urs Martin auf Anfrage. Zum Inhalt der Diskussion schweigt er aber und verweist darauf, dass kein Entscheid gefällt wurde. Möglicherweise steht ein erneuter Fernunterricht zur Diskussion. «Im Thurgau haben einzelne Schulen die Schüler vorsorglich mit Unterrichtsmaterial für einen allfälligen Fernunterricht nach Weihnachten in die Ferien entlassen», schreibt die NZZ in ihrer Samstagsausgabe.