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Frauenfeld & Hinterthurgau
Die SP Bezirk Münchwilen stellt gerade mal zwei Ortsparteien, eine Kantonsrätin und keinen Gemeinderat. Das zu ändern, hat sich der neue Bezirksvorstand zum Ziel gesetzt.
Die Sozialdemokraten gehörten in der jüngeren Vergangenheit – gelinde gesagt – nicht gerade zu den sichtbarsten Hinterthurgauer Bezirksparteien. Standen keine Kantonsratswahlen an, war von der Partei kaum etwas zu vernehmen.
Auch bezüglich Ortsparteien ist die Hinterthurgauer SP schlecht aufgestellt. Bereits 2014 musste sich die Fischinger Ortspartei mangels Mitglieder auflösen. Ihr letzter Präsident war René Ziörjen, der zugleich auch der vorerst letzte sozialdemokratische Gemeinderat im Bezirk war.
Derzeit stellt die SP einzig noch in Aadorf und Sirnach Ortsparteien, wobei nur die Sirnacher SP auch aktiv in der Kommunalpolitik mitmischt – was nicht zuletzt ihrem umtriebigen Präsidenten Fredi Kuhn zuzuschreiben ist. So sind Parolen zu kommunalen Abstimmungen oder Anträge an Gemeindeversammlungen in Sirnach Courant normal.
Doch all das soll sich nun ändern. Bezirkspräsidentin und Aadorfer Ortsparteipräsidentin war bis anhin die einzige Hinterthurgauer SP-Kantonsrätin Barbara Müller. «Sie hat ihre Teilnahme an unserer Generalversammlung abgesagt», sagt Serge Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. So habe denn die Mitgliederversammlung einen fast vollständig neuen Bezirksvorstand gewählt.
Tatsächlich sind aus dem bisherigen Gremium einzig noch die Aadorferin Brigitte Gallucci-Widmer und der Wängemer Serge Müller mit von der Partie. Letzterer teilt sich das – ebenfalls neue – Co-Präsidium mit dem Bettwieser Michel Ketterle.
«Wir haben uns für ein geteiltes Präsidium entschieden, weil viel Arbeit auf uns wartet», sagt Serge Müller und bringt damit zum Ausdruck, dass der neue Vorstand für einen eigentlichen Neuanfang der Hinterthurgauer Sozialdemokratie stehen soll. Oder wie es die Parteileitung in ihrer diesbezüglichen Medienmitteilung formuliert:
«Somit findet im Vorstand der SP Bezirk Münchwilen ein Generationenwechsel statt, welcher der Partei frischen Wind verleihen dürfte.»
Was darunter zu verstehen ist, erklärt Co-Präsident Müller: «Wir wollen wieder vermehrt lokale Ämter anstreben und auch mal auf die Strasse gehen, um für etwas Unterschriften zu sammeln.» Zudem sollen möglichst auch wieder neue Ortsparteien gegründet, sicher aber «die beiden verbleibenden stabilisiert werden».
Immerhin ein Termin dieser Rückkehr an die Öffentlichkeit steht schon: Die SP Bezirk Münchwilen nimmt am 11. Dezember mit einem eigenen Stand am Aadorfer Weihnachtsmarkt teil. Etwas, was für andere Bezirks- und Ortsparteien längst gang und gäbe ist. «Wir planen auch die Teilnahme an weiteren Gewerbemessen», sagt Serge Müller und ergänzt: «Wir sind uns aber bewusst, dass der Hinterthurgau ein schwieriges Pflaster ist für die Sozialdemokratie.»