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Sirnach geht mit einem ausgeglichenen Budget und einem unveränderten Steuerfuss ins kommende Jahr.
Spektakulär unspektakulär. Die Umschreibung des Sirnacher Schulkommissionspräsidenten und Gemeinderates Urs Schrepfer für das Budget 2020 dürfte nicht gerade für einen Besucherandrang an der kommenden Gemeindeversammlung sorgen. Indes bringen sie die ausserordentlich dünne Botschaft, welche in den kommenden Tagen an die Stimmbürger verschickt wird, ganz gut auf den Punkt.
Ein paar bemerkenswerte Details finden sich darin dennoch, wie Schrepfer und Gemeindepräsident Kurt Baumann an der gestrigen Medienkonferenz erläuterten. Doch das Wichtigste zuerst: Sirnach geht mit einem ausgeglichenen Budget und einem unveränderten Steuerfuss ins neue Jahr. Bei Ausgaben von knapp 32 Millionen Franken hat der Gemeinderat ein Defizit von 365'000 Franken budgetiert. Der Steuerfuss der Einheitsgemeinde bleibt bei 150 Prozent.
Und den geplanten Verlust relativiert Gemeindepräsident Baumann sogleich: «Für das laufende Jahr hatten wir gar ein Defizit von 833'000 Franken budgetiert. Aufgrund der Steuererträge wissen wir aber bereits jetzt, dass wir 2019 mit einem Gewinn abschliessen werden.» Kaum besser als prognostiziert dürfte hingegen ein Sorgenkind des Sirnacher Gemeinderates abschliessen: Die Kosten für Prämienverbilligungen und Krankenkassenausstände steigen und steigen.
«Die Ausstände bei den Krankenkassen stammen bei weitem nicht nur von Menschen, denen wirklich das Geld für die Prämien fehlt.»
Sah das Budget 2019 hierfür noch 955'000 Franken vor, sind es kommendes Jahr bereits rund 1,3 Millionen. Eine Zunahme um 361'000 Franken, oder wie es Kurt Baumann ausdrückt: «Das sind zwei Steuerprozente.» Die Krankenkassenkosten haben damit längst die Ausgaben für Sozialhilfe (779'000 Franken) überflügelt. Besonders ärgerlich hierbei sei, dass die Krankenkassenausstände bei weitem nicht nur von Menschen stammen, welchen tatsächlich das Geld für die Prämien fehle.
Nicht nur einzelne steigende Kosten fallen ins Gewicht. Schon fast traditionell leistet sich Sirnach auch grosse Investitionen. So fällt kommendes Jahr die letzte Million für die Umfahrungsstrasse Spange Hofen an. Nach deren Fertigstellung startet nahtlos die Umgestaltung der Winterthurerstrasse; weitere knapp 1,4 Millionen Franken sind hierfür vorgesehen.
Den mit Abstand grössten Investitionsposten müssen die Sirnacher indes erst noch absegnen: Die Dreifachturnhalle Birkenweg soll frühestens Ende nächsten Jahres an die Urne kommen. In der Investitionsrechnung 2020 taucht sie dennoch schon auf: Für die Planung des Baus hat der Gemeinderat 500'000 Franken eingesetzt. Zahlreiche weitere Vorhaben – vorwiegend im Tiefbau – summieren sich in der Sirnacher Investitionsrechnung auf netto knapp 8,2 Millionen Franken.
Hinweis
Die Sirnacher Gemeindeversammlung im Dreitannensaal beginnt um 19.30 Uhr am Dienstag, 17. Dezember.