Die Pläne für eine Motocrosshalle in der ehemaligen Kiesgrube Gishalde in Schlatt scheitern. Die Gemeinde hat eine Einsprache der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz gutgeheissen.
Ein Weihnachtsgeschenk sieht anders aus. Pünktlich auf Heiligabend folgt das Aus für die geplante Motocrosshalle in der ehemaligen Kiesgrube Gishalde oberhalb von Schlatt. In einer Mitteilung der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) zeitgleich zur Weihnachtsbescherung steht:
«Die Gemeinde hat gestützt auf das kantonale Amt für Raumplanung per Entscheid vom 17. Dezember die Einsprache der SL gutgeheissen.»
Chris Möckli, langjähriger Betreiber der MX-Academy, hat im Sommer ein Gesuch für den Bau einer neuen Motocrosshalle in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Aussenparcours eingereicht. Für 3,8 Millionen Franken sollten Motocrossfahrer eine Halle mit einer Grundfläche von 99 mal 90 Metern bekommen, was jedoch nebst der Einsprache der SL auch weitere Gegenwehr auslöste. Total gingen bei der Gemeinde 17 Einsprachen ein, unter anderem weil sich die ehemalige Kiesgrube im Umgebungsbereich eines Amphibienlaichgebietes von nationaler Bedeutung befinde.
Die nun anerkannte Einsprache der Gemeinde wertet die SL als Erfolg für den Landschaftsschutz. Das Bauvorhaben sei nicht zonenkonform und laufe dem Landschaftsschutz und den Zielen der Biodiversität zuwider. Ein derart riesiger Bau mit massiven Umweltauswirkungen könne nicht als standortgebunden ausserhalb der Bauzone bewilligt werden. Zudem werde bemängelt, dass «für ein solches Vorhaben die nötige Umweltverträglichkeitsprüfung fehlt».
Damit gibt sich die SL jedoch noch nicht zufrieden. Sie fordert in ihrer Medienmitteilung:
«Nun muss es darum gehen, dass die heutige offene Motocrossstrecke in dem nationalen Schutzgebiet ebenfalls aufgehoben wird.»
Diese sei ebenso zonenwidrig und in inakzeptabler Weise umweltbelastend. Die MX-Academy von Chris Möckli in der ehemaligen Kiesgrube Gieshalde besteht seit 2007.