Die derzeitige Hitzewelle lässt die Temperaturen im Hochrhein ansteigen. Für Äschen kann das lebensbedrohlich sein. Die Jagd- und Fischereiverwaltung schafft Kaltwasserwannen, um die Fische zu retten.
23,5 Grad beträgt aktuell die durchschnittliche Wassertemperatur des Rheins. «Ab 25 Grad wird’s kritisch für die Äschen», sagt Roman Kistler, Leiter der kantonalen Jagd- und Fischereiverwaltung. «Dabei spielt es eine Rolle, ob es sich um Stunden oder mehrere Tage handelt», fügt er an. Noch sieht er dem kommenden Hitzewochenende zuversichtlich entgegen. Kistler sagt:
«Ich hoffe, dass die Wassertemperaturen nicht zu stark ansteigen, damit die Tiere die heissen Tage problemlos überbrücken können.»
Die Prognosen zeigen, dass es bereits Anfang nächster Woche wieder regnen soll. Gemäss Kistler sorgen Gewitter in den Bergen und Regen im Flachland für eine schnelle Entschärfung der Lage. Milde Nächte tragen zudem zu einer Abkühlung des Oberflächengewässers bei, wie der Kanton diese Woche mitteilte.
«Wir sind vorbereitet und können schnell reagieren», sagt Roman Kistler. Um ein Äschensterben vorzubeugen, hat der Kanton bereits einige Massnahmen getroffen: Die Kaltwasserwannen an der Petribucht in Schlatt wurden weiter ausgebaggert. In einen Abschnitt des Petribachs hat der Kanton zudem Schalttafeln eingesetzt. So kann das kalte Wasser kanalisiert werden.
Trotz Hitze am Wochenende sei dieser Sommer für die Äschen bis anhin glimpflich verlaufen, sagt Kistler. Während Fischer im Hitzesommer 2018 tonnenweise Fischkadaver aus dem Rhein holten, sind laut der Jagd- und Fischereiverwaltung zum jetzigen Zeitpunkt noch keine beobachteten Fälle von Äschensterben gemeldet worden. Kistler sagt:
«Den Juli haben die Fische gut überstanden. Zwischendurch hat es immer wieder geregnet.»
Nach der ersten Augusthälfte sollten seiner Erfahrung zufolge zudem die intensivsten Hitzewellen überstanden sein.
Das schlimmste Äschensterben ereignete sich im Hitzesommer 2003. Rund 50'000 Tiere verendeten in dem bis zu 27 Grad warmen Rheinwasser.