1,2 Millionen mehr für Strassenprojekt: Am Infoanlass zum Sirnacher Zusatzkredit fehlen Stühle

Das Projekt «Spange Hofen plus» verlangt laut Sirnacher Gemeinderat nach einem Zusatzkredit.

Christoph Heer
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An die Informationsveranstaltung zum Projekt «Spange Hofen plus» kamen mehr Leute als im Mehrzwecksaal Platz hatten. (Bild: Christoph Heer)

An die Informationsveranstaltung zum Projekt «Spange Hofen plus» kamen mehr Leute als im Mehrzwecksaal Platz hatten. (Bild: Christoph Heer)

Zu den ursprünglich im Jahr 2015 genehmigten 3,4 Millionen Franken für das Strassenbauprojekt «Spange Hofen plus» braucht es nun infolge weiterer Projektierungsarbeiten mehr Geld. Insbesondere ein Kreisel, gestalterische Elemente und eine geplante Lichtsignalanlage sind die «Hauptschuldigen».

Eine allfällige Ablehnung dieses Zusatzkredites, in der Höhe von fast 1,2 Millionen Franken, käme dem Signal gleich, dass die Sirnacher Stimmbürger beim Knoten Winterthurerstrasse und Q20 statt eines Kreisels einen T-Knoten wollen. Zudem müsste auf eine Lichtsignalanlage für die Busse verzichtet werden. Und zusätzliche, gestalterische Elemente zur Aufwertung des Strassenraumes an der Winterthurerstrasse könnten ebenso wenig errichtet werden.

Man käme in der Tat in die Nähe eines Worst-Case-Szenarios, würde der Zusatzkredit vom Stimmvolk am 10. November bachab geschickt. Zu viel Arbeit steckt schon darin, unzählige Massnahmenprüfungen und Verkehrszählungen wurden vorgenommen.

Das Thema beschäftigt die Sirnacher

Gemeindepräsident Kurt Baumann betont demnach, dass es zwar soweit gekommen ist, es aber jetzt in die richtigen Bahnen läuft.

«Diese ungemein intensive Arbeit erledigen wir gerne, obschon wir das mit dem Zusatzkredit nicht wollten. Doch es wird sich für das ganzheitliche Strassenbauprojekt lohnen.»

Darüber, dass es sich wirklich lohnen wird, davon sind nicht alle restlos überzeugt. «Das Projekt ist noch viel zu wenig ausgearbeitet.» «Hat man sich genug intensiv und detailliert mit dem Schwerverkehr – insbesondere mit dem landwirtschaftlichen Verkehr von und zur Grastrocknungsanlage hin – auseinandergesetzt.» Oder, «warum kein Fussgängerstreifen auf Höhe des Fussballplatzes.» Die Voten einiger Sirnacher Bürger verlangen Erklärungen.

Es ist am Mittwochabend die Informationsveranstaltung zu «Spange Hofen plus», die derart viel Publikum anlockt, dass der Saal im Mehrzweckgebäude Kett schnell bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Viele stehen am Rand, einige sogar im Flur. Es beweist an diesem Abend eindrücklich; dieses Thema beschäftigt den hiesigen Souverän. Immerhin sei das Thema Spange schon seit vier Jahrzehnten ein Thema im Dorf, sagt Kurt Baumann, nach knapp zweieinhalb Stunden Debatte.

Die Wogen gingen indes nicht sehr hoch, zwar enervierte sich der eine oder andere an gewissen Themenpunkten, da aber die Fragen konkret und zielgerichtet beantwortet werden konnten, vermochte man den Ball flach zu halten.

Drei Projekte, auch für die Verkehrssicherheit

Es sind die drei einzelnen Strassenprojekte «Spange Hofen», «Winterthurerstrasse» und «Oberhofenstrasse», die das Dorf bewegt. In solchen umfassenden baulichen Massnahmen muss stets die Verkehrssicherheit aller im Vordergrund stehen.

Aber nicht jeder ist mit der Planung einverstanden. Strassenraumbepflanzung, niedrige Schwellen, fehlende Fussgängerstreifen, Lärmemissionen, Tempoanpassungen, Auswirkungen auf die Anwohner an gewissen Streckenabschnitten und vieles mehr, allen kann es der Gemeinderat nicht recht machen. Die Offenheit und Gesprächsbereitschaft war jedoch stets vorhanden. Eine gute Basis also, zusammen einen – für das Dorf eminent wichtigen Schritt – zu gehen.

Hinweis

Die Urnenabstimmung findet am 10. November statt.