Zu heiss für Sport

Murgspritzer

Stefan Hilzinger
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Bei brütender Hitze rannte am vergangenen Samstag in der Frauenfelder Altstadt Jung und Alt um die Wette. Ambitionierte Väter und Mütter schleiften kleine Knirpse um den scharfen Rank beim Staatsarchiv hinunter ins Ziel auf dem Mätteli. Im beachtlichen Hauptfeld legte der Nussbaumer Patrik Wägeli einen erneuten – es schien fast –mühelosen Start-Ziel-Sieg hin, sogar mit Streckenrekord. Doch es gab im Auge des Betrachters auch manche, die sich ins Ziel quälen mussten. Es war einfach zu heiss für Sport in der Stadt.

Die Zuschauer dagegen hatten es richtig gut. Sie hielten sich brav im Schatten, sassen beim Rivella oder «Möhl ohne» und riefen den Läuferinnen und Läufern dann und wann ein lautstarkes «Hopp Hopp» hinterher. Sogar Ehrenstarter Pepe Lienhard schwitzte mehr auf der Pritsche des Lieferwagens, wo er die Startschüsse abfeuerte – und dies trotz Schützengarten-Sonnenschirm.

Mitmachen ist bekanntlich wichtiger als gewinnen. Das zeigte sich heuer wieder beim eigenen Nachwuchs. Vielleicht wäre mit der einen oder anderen sonntäglichen Trainingsrunde im Herterholz doch ein Platz in der vorderen Hälfte der Rangliste dringelegen. Und die väterlichen Ratschläge – «Eifach do füre seckle und denn um de Rank» – waren taktisch auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber Stolz ist der Papa sowieso.

Ein schöner Nebeneffekt des Stadtlaufs sind die gefüllten Säckli, welche die Kinder jeweils erhalten, fast wie am Chlaus-Markt. Hörnli, Kaugummi, stilles Mineralwasser und Duschmittel waren wiederum drin – und in diesem Jahr neu auch ein Gütterli Trybol-Mundwasser von Thomas Minder. Grad recht, um die vom Anfeuern strapazierten Stimmbänder zu entspannen.

Stefan Hilzinger

stefan.hilzinger@thurgauerzeitung.ch