Widerstand gegen geplante Asylunterkunft

Einwohner von Lommis wehren sich gegen die Unterbringung von zwölf Asylsuchenden in ihrer Gemeinde. Gegen die geplante Unterkunft in einer Zivilschutzanlage sammelten sie Unterschriften.

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LOMMIS. Hinter der Unterschriftenaktion stehen Einwohner von Lommis, die sich «IG für eine sinnvolle Asylpolitik in der Gemeinde» nennen. Einer von ihnen ist Urs Müller, der im betroffenen Quartier Bannegg wohnt. Nur durch Zufall habe er erfahren, was für Pläne die Gemeinde bei der Unterbringung von Asylbewerbern verfolge, wie er gegenüber unserer Zeitung schildert.

«Neben meinem Haus steht die Zivilschutzanlage. Da habe ich vor einigen Wochen gemerkt, dass diese von Mitarbeitern einer Firma auf Vordermann gebracht wird und Boiler eingebaut werden. Ich habe die Männer dann gefragt, warum sie das tun, und so erfuhr ich von den Plänen der Gemeinde», sagt Müller. «Die Gemeinde will hier über ein Dutzend Asylsuchende einquartieren, auch solche, die Tobel-Tägerschen, Braunau und Schönholzerswilen zugeteilt sind. Dagegen wehren wir uns.»

200 Unterschriften über Ostern

Über die Osterfeiertage haben mehrere IG-Mitglieder bei den Einwohnern in Lommis Unterschriften gegen die geplante Unterbringung der Asylsuchenden gesammelt. 200 seien innert kürzester Zeit zusammengekommen und nach den Ostern dem Gemeindeammann übergeben worden. Drei Punkte stören die IG besonders, wie Urs Müller sagt.

• Die Anzahl: Nur die effektiv vom Kanton an Lommis zugewiesenen drei Asylsuchenden seien akzeptabel. Dass Lommis von den Nachbargemeinden bis zu zehn weitere Personen übernehmen will, schiesse übers Ziel hinaus.

• Der Standort: Kriegsgeschädigte in einem «Bunker» ohne Tageslicht unterzubringen sei nicht menschenwürdig.

• Die Informationspolitik: Nur durch Zufall habe die IG vom Vorhaben des Gemeinderates erfahren. Dieser stelle mit seiner Aktion die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen, da mit der Ankunft der Asylsuchenden schon am 7. Mai gerechnet werde.

Informationsabend zur Klärung

Mit einem Flugblatt hat die Gemeinde auf die eingereichten Unterschriften reagiert und zu einem Informationsabend geladen. Dieser fand gestern abend statt – wir werden noch darüber berichten.

Fritz Locher, Gemeindeammann von Lommis, bestätigt auf Anfrage, dass die Pläne zur Unterbringung der Asylsuchenden in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden erarbeitet wurden. Man werde nun aber eine neue Lösung suchen müssen, da nebst dem Widerstand aus der Bevölkerung noch weitere offene Fragen um die Unterbringung der Asylsuchenden in der Zivilschutzanlage aufgetreten seien. (mte)