Das Elektrizitätswerk des Kantons Thurgau (EKT) will ein offenes Glasfasernetz für den ganzen Kanton bauen. Ein Stück vom Kuchen abschneiden möchten sich auch die Kabelnetzbetreiber.
frauenfeld. Glasfasern versprechen schnelles Internet und hochauflösendes Fernsehen. Den hauchdünnen Leitungen gehört die Zukunft. Im Thurgau ist im Moment ein Wettlauf um die Versorgungshoheit im Gange.
Die Kabelnetzbetreiber rüsten die Netze auf, um ihre Stellung im Markt zu behalten. Ernst Merki beispielsweise, dem unter anderem die Telekabel Arbon AG gehört, sucht für ein Pilotprojekt händeringend eine Gemeinde im Versorgungsgebiet.
Die Swisscom ist ihm bereits ein Schritt voraus. Sie hat im letzten Jahr zusammen mit den Gemeindewerken von Pfyn den Ortsteil Dettighofen mit Glasfaser erschlossen.
Ein grosses Stück vom Kuchen abschneiden will sich auch das Elektrizitätswerk des Kantons Thurgau (EKT). Ihm schwebt ein offenes Netz für den ganzen Kanton vor.
Das EKT selber würde das eigentliche Rückgrat einbringen: rund 400 Kilometer Glasfaserleitungen, die seit über 10 Jahren im Boden sind und in jede Gemeinde führen.
Das EKT verfolgt dieses Ziel mit grosser Entschlossenheit. Kürzlich wurden alle Gemeinden im Thurgau angeschrieben. Im Brief aus Arbon wurde ihnen dringend abgeraten, mit Dritten einen Vertrag für Bau und Betrieb eines Glasfasernetzes abzuschliessen.
«Die Entwicklung von Insellösungen geht in die falsche Richtung», sagt Verwaltungsratspräsident Rainer Sigrist. Diese Strategie haben keine Zukunft. «Nur zusammen haben wir eine Chance», ist Sigrist überzeugt.
Er ist deshalb im Gespräch mit der Swisscom und den Kabelnetzbetreibern, mit denen über eine gemeinsame Firma diskutiert wird.