«Weit weg vom Rest der Welt»

In Australien sind sie Hip-Hop-Grössen hierzulande noch fast unbekannt: Die Hilltop Hoods hatten von allen Künstlern am Open Air Frauenfeld den weitesten Weg.

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Dem Publikum hat Euer Auftritt sehr gefallen, wart Ihr überrascht?

Pressure: Das Publikum hat uns weggeblasen. Wir wussten nicht, was uns erwartet, wir waren ja zum ersten Mal in der Schweiz.

Die Hilltop Hoods gibt es seit 1991, warum dauerte es so lange?

Pressure: 1991 waren wir noch 13, 14 Jahre alt. 1997 veröffentlichten wir unsere erste EP, das erste Album 1999. Langsam wurden wir bekannter.

Jetzt haben wir unser fünftes Studioalbum fertiggestellt, das am Freitag in Deutschland erscheinen wird und hoffentlich auch in der Schweiz.

Ist Australien ein hartes Pflaster für Hip-Hop?

Pressure: Die australische Hip-Hop-Szene hebt seit fünf Jahren regelrecht ab. Die Musikszene war lange sehr rockorientiert. Aber Hip-Hop wird immer grösser, bei der Jugend ist er populär.

Eure Musik tönt stark nach dem Hip-Hop der 90er-Jahre. Ist das bei allem australischen Hip-Hop so?

Pressure: Das meiste ist das, was Leute hier als klassischen Hip-Hop bezeichnen. Es gibt kaum kommerziellen oder Gangsta-Rap. Die Leute scheinen damit wenig anfangen zu können.

Weshalb hört man so wenig australischen Hip-Hop hier?

Suffa: Einerseits ist es der Vertrieb. Andererseits liegt es vielleicht an einer gewissen Kleinstadt-Mentalität.

Pressure: Wir sind schon sehr weit weg vom Rest der Welt.

Woher kommt Euer Name?

Suffa: Die «Hilltop Hood» ist Blackwood, ein Ort in Adelaide, wo wir aufwuchsen. Es gab damals schon eine grosse Graffiti-Szene dort, die uns auch zur Bandgründung inspirierte.

Wenn ich in Australien bin, wo kann ich australischen Hip-Hop hören?

Suffa: Der Club «Revolver» in Melbourne. Dort gibt es viele Konzerte von jungen australischen Gruppen.

Interview: Kaspar Enz