FRAUENFELD. Zum zweitenmal findet das Open-Air-Kino Frauenfeld im Innenhof des Staatsarchivs statt. Programmleiter Beat Linsbauer spricht über Erfahrungen, Neuerungen und erklärt, warum die Filme in diesem Jahr 15 Minuten später anfangen.
Besucher des Open-Air-Kinos Frauenfeld werden auch in diesem Jahr vergeblich nach grossen Filmrollen und einem altertümlichen Projektor suchen. «Wir zeigen unsere Filme auf Blue ray über einen Beamer», sagt Programmleiter Beat Linsbauer. Das habe sich auch im vergangenen Jahr bewährt.
Wer nun aber glaubt, auf der Leinwand seien nur Blockbuster zu sehen, der täuscht sich. «Wir setzen eher auf Studiofilme.» Also Filme mit künstlerischen Ambitionen. Auch die Sprache habe bei der Auswahl eine Rolle gespielt: «Wir wollten nicht nur englischsprachige Filme zeigen.» So werden im Juli zwei französisch- und drei englischsprachige Filme – natürlich mit deutschen Untertiteln – über die Leinwand flimmern. Zudem wird es einen deutschen und einen synchronisierten Film zu sehen geben.
Linsbauer ist ein grosser, schlanker junger Mann, der nur aufhört zu lächeln, wenn er nachdenkt. Der 34-Jährige lebt in Winterthur und ist Sportlehrer an der Kantonsschule St. Gallen. «Ich bin in Matzingen aufgewachsen und deshalb stark mit Frauenfeld verbunden.» Linsbauer war jahrelang als Helfer für das Open-Air-Kino an der Freie Strasse im Einsatz. «Als das alte OK aufhören wollte, entschloss ich mich, diesen Anlass fortzuführen.» In seinem Bekanntenkreis und unter den Mitgliedern des Vereins Frauenfelder Filmfreunde habe er Leute für ein neues Team gesucht. Das fünfköpfige OK habe klein anfangen wollen. Während an der Freie Strasse bis zu 900 Zuschauer Platz nehmen konnten, standen im Innenhof des Staatsarchivs im vergangenen Jahr nur 250 Plätze zur Verfügung.
Dreimal sei das Open-Air-Kino ausverkauft gewesen. «Im grossen und ganzen mussten wir aber nur wenige Besucher abweisen», sagt Linsbauer. In diesem Jahr werden 300 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Neu könne der gesamte Innenhof genutzt werden. «Vor einem Jahr mussten wir noch einige Parkplätze freihalten.»
Auch kulinarisch wird sich das Open-Air-Kino in diesem Jahr ein wenig anders präsentieren. «Neben Waffeln bieten wir neu auch Flammkuchen an», sagt Linsbauer. Die Beiz öffnet schon um 20.15 Uhr und soll dazu einladen, vor dem Film ein wenig das Ambiente zu geniessen und sich auf den Abend einzustimmen.
Die Filme beginnen in diesem Jahr um 21.45 Uhr, also eine Viertelstunde später als im vergangenen Jahr. Das hänge damit zusammen, dass das Open-Air-Kino in diesem Jahr rund einen Monat früher stattfindet. «Im Juli ist es länger hell. Deshalb können wir unsere Filme erst später zeigen.»
Seit rund zwei Wochen läuft der Vorverkauf im Bücherladen von Marianne Sax. Ein Billett kostet 15 Franken. «Den Besuchern muss aber klar sein, dass es eine freie Platzwahl gibt», sagt Linsbauer. Deshalb sei es empfehlenswert, schon etwas früher zu kommen und sich einen Platz zu reservieren. Als Ergänzung wird in diesem Jahr zudem ein Wochenpass angeboten: «Für 90 Franken kann man sich alle Filme anschauen.»