Turnverband ringt um Amtsnachfolger

FRAUENFELD. Der Thurgauer Turnverband hat Mühe, den Vorstand komplett zu besetzen. Bis Ende dieses Jahres muss der Verband zwei Nachfolgen regeln und einen weiteren Posten besetzen. Das ruft auch das kantonale Sportamt des Thurgaus auf den Plan.

Stefan Etter
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Peter Bär, Chef des Sportamts des Kantons Thurgau. (Bild: Nana do Carmo)

Peter Bär, Chef des Sportamts des Kantons Thurgau. (Bild: Nana do Carmo)

Das kantonale Sportamt des Thurgaus ist unglücklich über eine Personallücke beim Thurgauer Turnverband. Dieser konnte noch immer keinen Ausbildungsverantwortlichen stellen. Das hat der Verband in einer Mitteilung vermeldet. Laut Peter Bär, Chef des kantonalen Sportamts des Thurgaus, ergibt dies unklare Situationen in der Planung der Kurse, die das Sportamt und der Verband gemeinsam durchführen. «Wir müssen wissen, welche Leiter welche Kurse durchführen.» So müsse sich das Sportamt selber informieren. Die Situation sei geflickt, aber noch nicht gelöst. «Wir haben den Verband aber nicht explizit kritisiert», sagt Bär.

Bis Ende 2014 Posten besetzt

Ebenfalls noch nicht gelöst hat der Thurgauer Turnverband die Nachfolgeregelung im Vorstand. Denn neben dem Präsidenten Andreas Brühwiler wird auch die Leiterin Administration ihr Amt Ende Jahr zur Nachfolge freigeben. «Wir sind aber zuversichtlich, dass wir bis Ende 2014 diese Posten besetzen können», sagt Jürg Kocherhans, Medienverantwortlicher des Thurgauer Turnverbands.

An der ordentlichen Präsidentenkonferenz von Ende September sollen Kandidaten für die Ämter präsentiert werden können. «Die Vereine müssen mithelfen und ihr Netzwerk spielen lassen.» Vor allem die Suche nach einem Präsidenten gestalte sich schwierig. Kocherhans: «Es ist eine Herausforderung, Privatleben, Beruf und Präsidium unter einen Hut zu bringen.» Dies habe Brühwiler auch zum Rücktritt bewogen. «Wir haben den Entscheid von Andreas Brühwiler sehr bedauert», sagt Bär.

Präsidium aufteilen

Die Zusammenarbeit mit ihm sei stets gut gewesen. Brühwiler habe viel Einsatz gezeigt und sei initiativ gewesen. «Der Rücktritt ist ein persönlicher und demokratischer Entscheid.» Dieser sei nachvollziehbar, da die Anforderungen an den Präsidenten des Turnverbands hoch seien und eine grosse Verfügbarkeit verlangten. «Da der Vorstand mit guten Leuten besetzt ist, mache ich mir keine Sorgen, dass es bei der Besetzung der Vakanzen Probleme geben wird», sagt Bär. «Wir müssen die Arbeit des Präsidenten entlasten», sagt Kocherhans. Das Präsidentenamt solle attraktiver werden. Möglich wäre, das Präsidium auf zwei Co-Präsidenten aufzuteilen – oder das Pensum der Sekretariatsstelle aufzustocken.

Laut Peter Bär, Sportamtschef, ist es der richtige Weg, den Präsidenten zu entlasten. «Verbände dieser Grösse sollten professionalisiert werden.» Zudem müssen die Sportverbände ab 2015 nicht mehr um die Kantonsbeiträge bangen. Diese gab es bisher nur, wenn der Vorstand jeweils komplett besetzt ist. Für den Thurgauer Turnverband geht es immerhin um 140 000 Franken. «Ich habe meine Meinung geändert. Denn es ist heute schwieriger geworden, Nachfolger zu finden.»