SVP: Erziehung ist primär Elternsache

Die SVP Thurgau will die Rahmenbedingungen für Familien verbessern. So sollen Familien einen steuerlichen Eigenbetreuungsabzug geltend machen können.

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FRAUENFELD. Diese Forderung steht im Positionspapier zur Familien- und Gesellschaftspolitik, das den Titel «Die Familie, das Fundament unserer Gesellschaft» trägt und welches die SVP-Kantonalpartei gestern in Frauenfeld vorstellte. SVP-Kantonalpräsident Walter Marty, Kemmental, betonte, dass im Zentrum der SVP- Familien- und Gesellschaftspolitik «optimale ökonomische und soziale Rahmenbedingungen für die traditionelle Familie» stünden.

«Familie verdient Stärkung»

Für Kantonsrätin Verena Herzog, Frauenfeld, ist die SVP «schon immer» eine Familienpartei gewesen. Neu ist, dass die SVP Thurgau in ihrem Papier nicht nur die individuelle Eigenverantwortung hervorhebt, sondern auch auf die Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen pocht, welche es Eltern ermöglichen sollen, für ihre Kinder da sein zu können. So forderte Franziskus Graber, SVP-Mitglied aus Sulgen, die Abschaffung der «Heiratsstrafe», die Gleichstellung von Eigenbetreuungs- und Fremdbetreuungsabzug sowie die finanzielle Entlastung von Eltern, die Pflegeleistungen für ihre kranken oder behinderten Kinder erbringen. Dass in diese Richtung etwas gehen müsse, sei für sie «klar», so Herzog, denn: «Die Familie verdient Wertschätzung und Stärkung.»

Eltern in die Pflicht nehmen

Der Vizepräsident der Jung-SVP Thurgau, Bernhard E. Graf, Frauenfeld, hat besonders die «Förderung der Jugend» im Auge. Dies beinhalte auch, dass die Schule primär dazu da sei, Wissen zu vermitteln und nicht, um Kinder zu erziehen. In Bezug auf Jugendgewalt sollten nicht nur das Jugendstrafrecht verschärft, sondern auch die Eltern von Minderjährigen vermehrt in die Pflicht genommen werden. Wichtig sei auch ein umfassender Jugendschutz «bei Computerspielen mit menschenverachtendem Inhalt».

«Ganz wichtig», so Verena Herzog, «ist auch die Stärkung der Solidarität zwischen den Generationen.» Dem Einbezug der Senioren käme eine grosse Bedeutung zu. Man könne nicht nur vom Wissen der Alten profitieren, sondern auch von der Tatsache, dass die Senioren noch lange über den Beginn des AHV-Alters hinaus fit seien. Hier könnten, so Herzog, «vorhandene Ressourcen» für gemeinnützige Arbeit und generationenüberschreitende Projekte mobilisiert werden.

Christof Lampart