Südwest-Tunnel: Eine langfristige Option

Frauenfeld. Die Gruppierung Chrampfe & Hirne (CH) hält den geplanten neuen Frauenfelder Umfahrungstunnel als «langfristige Option» für berechtigt. So steht es in einem Positionspapier, das alt CH-Gemeinderat Roland Wetli gestern veröffentlichte.

Drucken

Frauenfeld. Die Gruppierung Chrampfe & Hirne (CH) hält den geplanten neuen Frauenfelder Umfahrungstunnel als «langfristige Option» für berechtigt. So steht es in einem Positionspapier, das alt CH-Gemeinderat Roland Wetli gestern veröffentlichte. Entstanden ist das Papier im Hinblick auf die Gemeinderatssitzung vom 5. Oktober, an welcher der neue Richtplan traktandiert ist.

Vor den Gemeinderatswahlen im Frühjahr hatte sich die CH gegen den Südwest-Tunnel gewehrt, bei dem CH-Stadtrat Urs Müller die Federführung innehat. Die CH hat ihre Position nun nicht grundsätzlich gewechselt, wie die weitere Lektüre des Positionspapiers klarmacht: «Kurz und mittelfristig braucht es dieses Projekt jedoch nicht, da das Kosten-Nutz-Verhältnis (noch) nicht stimmt.»

Tunnel-Abstimmung verlegen

Die Gruppierung will zuerst die geplanten Massnahmen zur Aufwertung Innenstadt umsetzen. Solange deren Auswirkungen nicht bekannt sind, lehnt sie die Umfahrung ab. Deren Projektierung und Abstimmung bis 2015 seien übereilt und binde die Ressourcen am falschen Ort. Zur Aufwertung der Innenstadt gehört die Umgestaltung der Rheinstrasse und der Promenade. Zusätzlich will die CH auf den Hauptachsen der Innenstadt inklusive Staatsstrassen Tempo 30 einführen.

Im Richtplan ist auch eine Begegnungszone in der Freien Strasse vorgesehen. Ausserdem soll die Zürcherstrasse im Bereich Altstadt ganztags Fussgängerzone werden; die Ausnahme am Vormittag soll aufgehoben werden. Der Stadtrat will sich bei beidem zeitlich nicht festlegen, die CH hingegen möchte nicht zuwarten.

Die CH begrüsst, dass im Richtplan die Anliegen des Langsamverkehrs und besonders der Velofahrer «endlich ernst genommen werden». Dazu gehört der regionale Radweg, den die Frauenfelder Stimmbürger am 15. Mai angenommen haben. Den öffentlichen Verkehr will CH offensiver fördern, als es der Richtplan vorsieht.

Was, wann, wie teuer

Die CH fordert messbare Vorgaben für die Verkehrspolitik. Innert zehn Jahren soll der Anteil des öffentlichen Verkehrs, des Fuss- und Veloverkehrs um 10 Prozent steigen – Transitverkehr ausgenommen.

Verlangt wird zudem eine Übersicht über die Massnahmen des Richtplans; diese müssten mit der städtischen Finanzplanung koordiniert werden. (wu)