Sternsinger sammeln für Afghanistan

ESCHLIKON. In diesen Tagen sind die Sternsinger in Eschlikon unterwegs und bringen den Segen in die Häuser. Die erhaltenen Spenden sind für ein Waisenhaus bestimmt.

Simon Dudle
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Mit dem Stern bringen die Kinder den Segen zu den Eschlikern. (Bild: sdu)

Mit dem Stern bringen die Kinder den Segen zu den Eschlikern. (Bild: sdu)

Das Sternsingen ist eine alte religiöse Tradition, die nachweislich bereits im 16. Jahrhundert gelebt wurde. In Eschlikon zogen bis Mitte des vergangenen Jahrzehnts allerdings keine Caspars, Melchiors und Balthasars durch die Strassen. Erst seit ein paar Jahren wird das Sternsingen auch in Eschlikon gelebt. Während in vielen anderen Gemeinden entweder die katholische oder evangelische Kirche für die Durchführung verantwortlich zeichnet, ist dies in Eschlikon anders. Dort wird jedes Jahr abgewechselt.

Heuer fand die Aussendung am Mittwochabend in der evangelischen Kirche statt. Da es ein ökumenischer Anlass war, musste sich auch Pfarrer Werner Dietschweiler anpassen. So wählte er als Kleidung einen Umhang, der eine Mixtur zwischen den beiden Konfessionen war und gut zu diesem Anlass passte.

Ob ein Kind nun katholisch oder evangelisch ist, spielt in diesen Tagen keine Rolle. Nicht einmal die Glaubenszugehörigkeit ist entscheidend.

Dietschweiler geht davon aus, dass unter den fast 70 Sternsingenden das eine oder andere Kind ist, das nicht dem Christentum angehört. Dieser Umstand stört jedoch niemanden, da der Einsatz für einen guten Zweck im Vordergrund steht.

Einsatz wird geprobt

Die Entsendung der Sternsinger war ein kurzer und feierlicher Akt in der evangelischen Kirche von Eschlikon. Die Kerzen an der Tanne erinnerten an die weihnachtliche Zeit, zu welcher der Brauch gehört.

Es wurde gemeinsam gesungen und Pfarrer Dietschweiler erzählte - zusammen mit den Sternsingern - die Geschichte der Drei Könige aus dem Morgenland. Die zahlreichen Eschliker Könige sassen in den vordersten Reihen und einige von ihnen konnten es kaum erwarten, bis sie endlich losziehen durften. Doch auch nach dem feierlichen Auszug war es noch nicht ganz so weit.

Nun spielte Dietschweiler für einige Könige ein Hausbewohner, womit die Situation, welche die Kinder später vorfanden, simuliert wurde.

Erste Spenden gesammelt

Danach gingen die diversen Gruppen auf die Reise. Noch bis Sonntagabend sammeln sie Geld für ein Waisenhaus in Afghanistan und geben den Segen, den sie in der Kirche von Pfarrer Dietschweiler erhalten hatten, an die Bewohner der beiden Dörfer Eschlikon und Wallenwil weiter. An den Türen wurden bereits am Mittwochabend die ersten Spenden entgegengenommen.

Für die Koordination ist Irene Würmli verantwortlich, die vor einigen Jahren von Wil nach Eschlikon gezogen ist und das Sternsingen in der thurgauischen Gemeinde etablierte. Sowohl Würmli als auch die Sternsinger hoffen, das Resultat des vergangenen Jahres, als 12 600 Franken gesammelt wurden, übertreffen zu können.