Seit gut sieben Jahren steht Claudia Friedl an der Spitze der St. Galler Sozialdemokraten. Im Sommer gibt sie das Parteipräsidium ab – «nach den Wahlerfolgen der vergangenen Monate ein idealer Zeitpunkt», sagt sie.
ST. GALLEN. «Zwei soziale Stimmen in der Regierung sind das Minimum.» Davon ist Claudia Friedl überzeugt – und seit Sonntag ist klar, dass die Sozialdemokraten auch in der neuen Legislatur zu zweit in der Regierung vertreten sind. Für die Parteipräsidentin hätten die nationalen und kantonalen Wahlen seit Herbst kaum besser verlaufen können: Paul Rechsteiner neuer St. Galler Ständerat, Sitzgewinne im Kantonsparlament und am Wochenende der Wahlsieg von Fredy Fässler. «Der ideale Zeitpunkt, um die Parteileitung weiterzugeben», sagt Claudia Friedl. Einer ihrer Wünsche blieb ein Traum: «Hildegard Fässler als Bundesrätin».
Seit gut sieben Jahren steht die 51jährige Umweltnaturwissenschafterin der kantonalen SP vor. Was gibt sie der Nachfolgerin oder dem Nachfolger mit? «Wichtig ist, dass eine Partei die Leute im ganzen Kanton hinter sich hat.»
Thematisch steht derzeit das Sparpaket im Vordergrund – «es wird uns diktiert», sagt Claudia Friedl. Es gehe nun darum, anzukämpfen gegen Verlagerung zulasten der mittleren und unteren Einkommen. «Die Verteilkämpfe werden immer härter.»
Für die SP ist unbestritten: Der Atomausstieg ist zwingend, effiziente Energienutzung und umweltverträgliche Energien müssen konsequent gefördert werden – «mit Rücksicht auf die Umwelt».
Die SP wählt ihre neue Führung nach den Sommerferien.