Da kriegt jeder sein Fett ab. Und wem das nicht reicht, der stopft mit herzhaften Schweinswürstli nach. Das muss so sein an der Fasnacht. 320 Besucher füllen die Festhalle Rüegerholz am Freitagabend. Ein Besucherrekord an der Fasnachtsunterhaltung.
Da kriegt jeder sein Fett ab. Und wem das nicht reicht, der stopft mit herzhaften Schweinswürstli nach. Das muss so sein an der Fasnacht. 320 Besucher füllen die Festhalle Rüegerholz am Freitagabend. Ein Besucherrekord an der Fasnachtsunterhaltung. Und Ivan Gubler, seines Zeichens Präsident des Murganesen-13er-Rats und höchst erfrischender Moderator, führt auch mal mit Elvis-Tolle durch den närrischen Abend, der vielleicht ein wenig lang geraten ist. Aber andererseits muss man sagen: Da kriegt man was für sein Geld.
Zum Beispiel zu sehen, nämlich die langen Beine von Jeannine und Andrea, welche Obernarr Wolfgang I. alias Open-Air-Frauenfeld-Macher Wolfgang Sahli begleiten. «Nach der Street-Parade könnt ihr eure Beine auch noch in Frauenfeld zeigen»: So hat der Obernarr «seine Girls» überzeugt.
Wolfgang I. hat es nicht nur mit den «Girls» raus. Auch im Rathaus habe er sich schnell zurechtgefunden. Zuerst habe sich grad mal alle Bewilligungen für die nächsten Open-Airs erteilt, «mit und ohne Schlamm und Lärm». Und dann gibt's eine Zürcher Spitze gegen die Velostation am Bahnhof. In Frauenfeld gebe es ja gar nicht genug Velos für all die Veloparkplätze, findet Wolfgang I.
Der Obernarr tritt schon bald wieder ab. Am Freitagabend tritt dafür wieder einmal ein Sprengkandidat fürs Stadtpräsidium auf. Das gibt Arbeit für Stadtschreiber Ralph Limoncelli, heinemol. Im Publikum schwenken schon die ersten ihre Fähnchen für Alois aus Lanzenneunforn alias Markus Frei, Obernarr 2010. Heuer hat es der frivole Landwirt mit Frau Anneli auf dem E-Bike an die Fasnachtsunterhaltung geschafft. Weil sie letztesmal eine Busse kassierten, als sie den Traktor auf einem Wiesli parkiert hatten – auf dem Towerkreisel. Die beiden machen zusammen mit der ersten Frauenfelder Girl-Group Gilde-Peppers beste Werbung für die Fasnacht und lassen einen in Vorfreude schwelgen auf ihre nächsten Auftritte.
Alois schlägt Stadtammann Carlo Parolari einen Jobtausch vor: Stall ausmisten statt Rathaus, Kühe melken statt Steuerzahler. Und mit den Direktzahlungen komme Parolari sicher auf den gleichen Lohn. Anneli bedauert derweil die armen Viecher vor dem Regierungsgebäude («Zum Glück war Tierschützer Erwin Kessler noch nicht vor Ort»). Und dann war da noch das «Metzgerstübli», wo man früher am Bier hing, heute am Schoppen.
Einen Schoppen voll Lob haben die Gilde-Peppers (unter anderem die alt Obernärrinen Magi Erné und Hilde Market) für Parolari parat. Der habe wenigstens noch Fleisch am Knochen – im Gegensatz zum Schlaks Stokholm. Und: Wenn's der Wirth nicht wird, wird er halt Wirt. Denn eine Beiz habe auch seinen Reiz. So gepfeffert singen die fünf Grand-Dames, dass es eine wahre Schau ist.