Sinnliches Fest für alte Mauern

Schloss Wellenberg lädt am Wochenende zum zweiten Fest der Sinne. Nebst Kunsthandwerk, Kultur und Kulinarik gibt's auch Oldtimer-Technik zu erleben. Das Fest der Stiftung Wellenberg soll mithelfen, alte Bausubstanz zu erhalten.

Stefan Hilzinger
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So wie früher: Christof Schenkel zeigt die mit Kalkmörtel verputzte Westwand des Schlosses. (Bild: Stefan Hilzinger)

So wie früher: Christof Schenkel zeigt die mit Kalkmörtel verputzte Westwand des Schlosses. (Bild: Stefan Hilzinger)

FELBEN-WELLHAUSEN. Ein baulicher Notfall bietet den Anlass für ein Fest. Vergangenes Jahr rettete Schlossherr Christof Schenkel die Trotte aus dem Jahr 1460 vor dem Verfall. Jetzt strahlt der Riegel wieder in noblem Bordeauxrot, und das Mauerwerk ist gesund und trocken. Die Tür auf der Hinterseite ist grün-golden gehalten, in den Farben, die sich auf dem Tor zum Schloss wiederfinden. Nun lädt die Stiftung Schloss Wellenberg dieses Wochenende quasi zu Ehren des spätmittelalterlichen Baus zum zweiten Fest der Sinne ein. Das erste fand 2013 nach Ende der Sanierung des Süddaches statt.

Oldtimer bei der Trotte

Rund vierzig Aussteller sind am Fest präsent. «Das Konzept ist eigentlich banal», sagt Schenkel. «Man kann hierher kommen und die Vielfalt mit eigenen Sinnen entdecken.» Dazu gehören Marktstände, die Kunsthandwerk, Kulinarisches oder Innendekorationen feilhalten. Aber auch Musik wird geboten. «Und im Schlossgarten einfach auch viel Ruhe und Musse», sagt Schenkel. Rund um die restaurierte Trotte erwartet die Festbesucher nostalgische Technik: Alte Autos, darunter eines mit Jahrgang 1905 oder das Modell Martini TF von 1918, das von Felben her den Weg hinauf zum Schloss nimmt.

Fest für Sinne und Kasse

Mit dem Fest wollen Schenkel und die Stiftung das private Schloss Wellenberg gezielt beleben und zugänglich machen. Gleichzeitig soll auch etwas für den Erhalt der historischen Bausubstanz getan werden. Vor zehn Jahren rief Schenkel die Stiftung ins Leben. Sie soll mithelfen, besondere bauliche Meilensteine wie die Dachsanierung vor zwei Jahren oder den Erhalt der Trotte zu finanzieren. Anlässe wie das Fest der Sinne helfen, die Kasse zu äufnen. Das gilt auch für den historischen Markt, der Ende Mai 2016 wiederum stattfindet.

Schon hat Schenkel nächste Projekte in Auge. Er zeigt etwa auf den Putz der Ostwand: Hier wurde einst Zementverputz aufgetragen. Das mögen die alten Mauern nicht. «Zement lässt keine Feuchtigkeit nach draussen, das schadet der Bausubstanz im Innern», sagt Schenkel, der selbst Fachmann für die Sanierung alten Mauerwerks ist. «Ein traditioneller Putz aus Sumpfkalk lässt das Gebäude die Feuchtigkeit selbst regulieren.»

www.schlosswellenberg.ch