Einen euphorischen Jodler-Obig erlebten am Samstag 450 Zuhörer in der vollen Oberwiesenhalle. Schon der gejodelte Auftakt im Nachthemd erregte.
FRAUENFELD. Güggel krähen, Glocken läuten, und schon geht das Gelächter im Saal los. «Alpmorge» ist angesagt, Triebkraft des Abendprogramms. In Nachthemden und Pyjamas stehen die Jodlerinnen und Jodler auf der Bühne, reiben sich die Augen. Glockenhell bis dunkelwarm ertönen die Stimmen. Man spürt sofort, solch ein landwirtschaftliches, bodenständiges Leben ist mehr als nützlich.
Gery Grossenbacher, Präsident Jodel-Doppelquartett Frauenfeld, begrüsst Gemeinderatspräsident Christoph Regli und Stadtrat Ruedi Huber. Auch jede Jodeldelegation aus den Kantonen Thurgau, St. Gallen, Schaffhausen, Zürich wird willkommen geheissen.
Der «Landebärger» mit Juz ist Jodeln in Reinkultur. «Der Landebärger ist sehr anspruchsvoll», versichert Jodler Ernst Müller aus Gachnang, seit 1969 dabei und aus gesundheitlichen Gründen erstmals nicht auf der Bühne. Das Duett Christoph Wick und Kurt Schweizer erwärmt die Herzen mit «O Müeti» und «Erwache». Bravo-Rufe. «Waldverspräche» und «Däheim» lösen fast Atemlosigkeit aus.
Und was Christine Tschanz mit dem für diesen Auftritt zusammengestellten Kinderchörli zaubert, verdient zusätzliche Anerkennung: Nach zwei Stücken ruft's «Zugabe». Und die Kinder singen «Es wott es Fraueli Zmärit go». «Eine Meisterleistung, nach drei Proben», lobt Präsident Grossenbacher. Der Applaus will nicht enden. Zugaben werden auch vom Terzett Tschanz, Wick und Müller verlangt. Dann treibt das Jodel-Doppelquartett mit «Es Wätter chunnt» und «Bim vernachte» zur Vollendung. Und zwischen den einzelnen Auftritten bündeln die «Stockbergbuebe» musikalisch die Stimmung.