ERMATINGEN. Die Forschungsanstalt Empa realisiert ein Experimental-Gebäude für nachhaltiges Bauen. In diesem Rahmen wird ein Fitness- und Wellness-Center realisiert. Den ausgeschriebenen Wettbewerb haben zwei Thurgauer Firmen gewonnen.
Ein hochtechnologisches, modulares Gebäude mit austauschbaren Wohn- und Arbeitsbereichen baut die Forschungsanstalt Empa in Dübendorf.
Es erlaubt schnellere Forschung und Entwicklung an Baustoffen, Dämmstoffen, Wohneinrichtungen und Energiemanagement, als sie an herkömmlichen Gebäuden möglich war. Darin treffen internationale Forscherteams aus Universitäten und Fachhochschulen, Architekturbüros und Firmen aus der Baubranche zusammen, erstellen Wohnkonzepte der Zukunft, bauen ihr Forschungsmodul ein und werten die Ergebnisse gemeinsam aus. Im Rahmen dieses Projektes wurde auch ein internationaler Wettbewerb für einen solaren Fitness-und Wellnessbereich ausgeschrieben. Als Sieger ging die Arbeitsgemeinschaft Dransfeld Architekten Ermatingen, sjb Kempter Fitze AG in Frauenfeld und Nef Energietechnik, Zürich, aus dem Wettbewerb hervor.
«Die Wettbewerbs-Ausschreibung erfolgte im Oktober 2014», erinnert sich Peter Dransfeld. Beteiligt hätten sich mehr als 20 Büros, sieben seien schliesslich in die engere Wahl gekommen. «Von diesen Büros durften drei nochmals über die Bücher und das Projekt überarbeiten», meint Christoph Meier von der sjb Kempter Fitze AG. Die Entscheidung fiel kurz vor Jahresende: «Es war ein richtiges Weihnachtsgeschenk, als am 23. Dezember 2014 die frohe Botschaft kam», erklärt Peter Dransfeld.
Fitness und Wellness sind Bereiche, welche in der Gesellschaft eine zunehmende Bedeutung erhalten. «Auch für die Empa ist die Förderung der körperlichen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden ein wichtiges Thema», hiess es in der Wettbewerbsausschreibung. Über das Jahr verteilt soll der gesamte Energiebedarf für Heizung, Lüftung, Warmwasser, Dampfbad und Sauna solar bereitgestellt werden.
Die einzelnen Ziele wurden folgendermassen umschrieben: Fitnesseinrichtungen, welche während der Nutzung Leistungen respektive Strom abgeben. Fitnesseinrichtungen, welche die gemessene Leistung respektive den produzierten Strom sichtbar machen. Mit geeigneten Bonus-Systemen soll der Nutzer nachhaltig motiviert werden, Fitness zu betreiben. Angestrebt werden Wellness-Einrichtungen, die aufzeigen, dass Komfort auch mit Solarenergie bereitgestellt werden kann.
Die Sauna-Module des Siegerprojektes sind als Ellipsoide ausgebildet: «Ihre Form mindert die Energieverluste und sorgt für eine räumlich ausserordentlich attraktive Lösung», erklärt Dransfeld. Die Einheit solle gleich viel Energie in Form von Wärme und Strom produzieren, wie sie selber für Heizung, Wasser oder Licht verbrauche.
«Das Erreichen der Null-Energie-Bilanz darf als aussergewöhnlicher Erfolg bezeichnet werden», meint denn auch Christoph Meier. Der Spatenstich für das gesamte Gebäude erfolgte im August 2014. «Geplant ist die Inbetriebnahme im kommenden Jahr», sagt Peter Dransfeld. Die Kosten für den Fitness- und Wellnessbereich beziffert er auf 2,5 Millionen Franken.