Aadorf Es besteht Hoffnung, dass die Schliessung der Privatklinik Aadorf verhindert werden kann. Dies schreibt die Klinik in einer Medienmitteilung. Die Verhandlungen im Konsultationsverfahren hätten zu konstruktiven Ergebnissen geführt. Bis Ende Jahr sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. Deshalb werden zumindest im laufenden Jahr noch keine Entlassungen ausgesprochen. Nach Abschluss der Verhandlungen wird die Klinik weiter informieren.
Anfang November teilte die Klinik die mögliche Schliessung per Ende Februar 2018 mit. Ende November vermeldete die Klinik dann, dass sie das obligatorische Konsultationsverfahren verlängern wird, da zwei Möglichkeiten im Raum standen, um die Schliessung noch zu verhindern. Einerseits wurde die Übernahme durch einen privaten Investor, andererseits die Übernahme der Mehrheit des Kapitals durch das Aadorfer Management geprüft. Von der Klinikschliessung wären rund 120 Arbeitsplätze betroffen.
Für die mögliche Schliessung machte das Unternehmen einerseits «dringend erforderliche, aber nicht finanzierbare Investitionen» verantwortlich. Vor allem aber führte die Klinik die «Unsicherheit im Zusammenhang mit der künftigen Ausgestaltung der Spitallisten» ins Feld.
Gemeint ist ein Zwist zwischen den Kantonen Thurgau und Zürich. 2014 hob der Thurgau die Bettenbeschränkung auf vier Plätze für die Aadorfer Privatklinik auf. Da ein Drittel der Patienten der Spezialklinik aus dem Nachbarkanton kommt, wären den Zürcher Steuerzahlern massiv höhere Kosten entstanden. Zürich klagte, machte seinerseits eine Angebotsüberkapazität im Bereich der Depressionen geltend und erhielt 2015 vom Bundesverwaltungsgericht Recht. Die Klinik figuriert deshalb auf der Thurgauer Spitalliste weiterhin mit vier Betten, von der zürcherischen Liste ist sie ganz verschwunden. (rsc/kuo)