Photovoltaik fürs Aadorfer Kirchendach

Die Katholische Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon genehmigt eine halbe Million Franken für Sanierungen. Weil das «Forum Kirche» Aadorf und Wängi in die Pfarreien Frauenfeld und Steckborn einteilte, erstellt die Kirchgemeinde ein eigenes Pfarrblatt.

Kurt Lichtensteiger
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89 Kirchbürger, also gut 4 Prozent der Stimmberechtigten, fanden sich im Refental ein. (Bild: Kurt Lichtensteiger)

89 Kirchbürger, also gut 4 Prozent der Stimmberechtigten, fanden sich im Refental ein. (Bild: Kurt Lichtensteiger)

TÄNIKON. Dass nach der kürzlich erfolgten Fusion der beiden Kirchgemeinden je zur Hälfte der Investitionen den Pfarreien Tänikon und Aadorf zugesprochen wurden, mag wohl eher dem Zufall als dem Grundsatz zuzuschreiben sein, die Kirche im Dorf zu belassen. Die selbständige Pfarrei Tänikon kann das Untergeschoss im Pfarreihaus Tänikon im Betrag von 230 000 Franken sanieren. Das Projekt sieht vor, das Pfarreisäli von 28 auf 49 Quadratmeter zu erweitern, um dieses für 30 bis 40 Personen nutzbar zu machen. Vorgesehen sind rollstuhlgängige WC-Anlagen, ein überdachter Windfang mit integrierter Garderobe und einer kleinen Küche.

Bauarbeiten in Aadorf

In Aadorf soll der Kirchplatz im Betrag von 260 000 Franken erneuert und damit freundlicher gestaltet werden. Gegen Westen hin wird ein Aufenthaltsplatz mit Bänken unter Platanen geschaffen. Für die Beschattung sind Hülsen im Deckbelag vorgesehen.

Neu konzipiert wird auch die Entwässerung. Parkplätze können wie bis anhin genutzt werden. Ein Veloständer wird seinen geeigneten Standort auch noch finden. Mit der Sanierung der Schulstrasse wird Anfang März begonnen, koordiniert mit der Kirchplatz-Sanierung.

Wieder die Parkplatz-Situation

Pfleger Hermann Rupert führte zügig durch die Jahresrechnung 2013. Diese resultierte mit einem Überschuss von 97 639 Franken, vorab dank höheren Steuereinnahmen und den über Erwartung ausgefallenen Beiträgen vom Amt für Denkmalschutz. Sowohl das Budget 2014, das mit einem Vorschlag von 6000 Franken zu Buche steht, als auch der Steuerfuss von 19 Prozent wurden gutgeheissen. Ein Votant wollte den Beitrag an öffentliche Vereine schmälern, kirchliche Vereine hingegen favorisieren.

So hätte der Jugendtreff Pleno nicht 5000 Franken, sondern nur 3000 Franken erhalten. Dieses Ansinnen wurde mit wenigen Gegenstimmen abgelehnt. Einstimmig angenommen wurde dann das neue Organisationsreglement der Katholischen Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon, bestehend aus den beiden Pfarreien St. Alexander Aadorf und St. Bernhard Tänikon, die 2044 Stimmberechtigte beheimaten.

Erneut in den Mittelpunkt rückte die Parkplatz-Situation, diesmal in Tänikon. Nachdem sogar Bussen verteilt wurden, war Handlungsbedarf. Für Grossanlässe wurde ein Parkierungskonzept ausgearbeitet, das Stephan Pfefferli seitens der Agroscope darlegte.

Ein zweites Pfarrblatt

Ein Willkomm galt der neuen Jugendarbeiterin Patricia Hinrichs aus Muolen, die zu 30 Prozent angestellt ist, sowie Elke Lenz-Agnes, die sich als neue Pfarreirätin von Tänikon zur Verfügung stellt. Für die Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach hat das Amt für Denkmalschutz grünes Licht gegeben. Die Finanzierung ist hingegen noch nicht geregelt, doch wird ein Kreditantrag folgen.

Unzufriedenheit provozierte die Zeitschrift «Forum Kirche», die eine neue Spliteinteilung vornahm. Aadorf wurde mit Wängi den Pfarreien Frauenfeld bis Steckborn zugeteilt, fühlt sich jedoch dem Hinterthurgau enger verbunden. Auf Kosten der Kirchgemeinde wird der interessierten Kirchbürgerschaft als Sofortmassnahme ein zweites Pfarrblatt zugestellt.

Präsident Bruno Gehrig, diesmal souverän mit einer Krawatte auftretend – eine Kirchbürgerin hatte nach seiner ersten Amtshandlung moniert, Präsident und Pfleger sollten immer eine Krawatte tragen –, leitete nach zwei Stunden zum Apéro über. Allerdings nicht ohne die Versammlung zuvor noch nachdenklich zu stimmen.

Er präsentierte verschiedene Statistiken, die aufzeigten, dass die Kirche neue Wege gehen muss.