Rickenbach hat seine 21 Fussgängerstreifen auf ihre Sicherheit überprüft. Das Resultat: An einigen Stellen tappen die Fussgänger im dunkeln. Bis zum nächsten Herbst möchte die Gemeinde dies nun korrigieren.
rickenbach. Fussgängerstreifen Nummer 9 brachte die Sicherheitsüberprüfung in Rickenbach ins Rollen. Nummer 9 ist der Streifen, der die Toggenburgerstrasse auf der SBB-Brücke quert, bei der Gemeinde ein altbekannter. Dieser Übergang sei schon mehrmals verschoben worden, sagt Norbert Rüthemann, Gemeinderat und Präsident der kommunalen Verkehrskommission. Bedingt durch die Strassenkrümmung würden sich die Autofahrer nachts gegenseitig blenden. «So werden Fussgänger natürlich schlechter gesehen», sagt Rüthemann.
Als letztes Jahr auf der Nummer 9 eine Person angefahren wurde, war für Rüthemann klar, dass das Thema angegangen werden musste. Er betont aber, dass der Unfall nicht der Auslöser für die Überprüfung aller Fussgängerstreifen gewesen sei. Die Idee bestand schon länger.
Nummer 4 sei ihm schon länger aufgefallen, sagt Rüthemann. Der Fussgängerstreifen führt auf Höhe der Nordstrasse über die Toggenburgerstrasse und liegt ziemlich im Dunkeln. «Die nächste Beleuchtung ist rund 15 Meter entfernt», sagt Rüthemann.
Im Verlauf des letzten Jahres überprüfte Rüthemann mit zwei Mitgliedern der Verkehrskommission akribisch sämtliche Fussgängerstreifen der Gemeinde, 21 an der Zahl.
Alle sind nun durchnummeriert und mit allfälligen zu behebenden Mängeln aufgelistet. «Den Schwerpunkt legten wir auf die Thematik sehen und gesehen werden», sagte Rüthemann. Bei sieben Fussgängerstreifen gab es keine Beanstandungen. Sechs andere, Nummer 4 etwa, wurden aber mit der Priorität 1 – mangelhaft – eingestuft.
«Beim Fussgängerstreifen bei der alten Post zündete die Fussgängerleuchte in einen Garten statt auf den Übergang.» Dieser Missstand soll behoben werden.
Doch nicht nur die Ausleuchtung der Fussgängerstreifen wurde von der Verkehrskommission überprüft. So kam diese zum Schluss, dass auch gewisse Markierungen erneuert oder nicht reflektierende Tafeln ersetzt werden müssen.
Beim Fussgängerstreifen Nummer 10 an der Toggenburgerstrasse 60 prüfe man, ob eine Fussgängerampel angebracht werden soll. Dies sei eine Bitte der Schule gewesen, da der Übergang häufig von Schülern benutzt werde, sagt Rüthemann. «Der Fussgängerstreifen ist aber übersichtlich und hat in der Mitte eine Insel.» Deshalb sei er der zweiten Priorität zugeordnet. Das Ziel ist es, bis im nächsten Herbst alle geplanten Massnahmen umzusetzen. Die dafür vorgesehenen Kosten von 20 000 Franken sind im Voranschlag 2011 aufgeführt.
Laut Rüthemann ist es das erste Mal, dass Rickenbach seine Fussgängerstreifen einer solchen Sicherheitsprüfung unterzieht. Man hätte dies eigentlich schon vor rund zehn Jahren machen können, als im Dorfteil nördlich der Bahngeleise Massnahmen zur Verkehrsberuhigung umgesetzt worden seien, sagt Rüthemann. «Das wurde damals vergessen.»
Nun nachgeholt brachte die Erhebung auch für Rüthemann Überraschendes zutage. «Wer hätte gedacht, dass unsere Gemeinde mit 2500 Einwohnern über 21 Fussgängerstreifen verfügt», sagt er schmunzelnd. Bald sind es vielleicht nur noch 19. In zwei Fällen wird eine Aufhebung geprüft. Nummer 4 befindet sich in einer Tempo-30-Zone und führt über eine Strasse, die nur für Zubringer gestattet ist.
Im Falle des zweiten Übergangs befinde sich in unmittelbarer Nähe ein übersichtlicherer Streifen als Alternative. Dieser zweite Übergang, das wäre jener auf der SBB-Brücke.