Schon immer wurden bestimmten Lebensmitteln eine positive Wirkung auf das Liebesleben nachgesagt. Kurz vor dem Valentinstag stellt sich darum die Frage: Wirken Aphrodisiaka wirklich?
Schon immer wurden bestimmten Lebensmitteln eine positive Wirkung auf das Liebesleben nachgesagt. Kurz vor dem Valentinstag stellt sich darum die Frage: Wirken Aphrodisiaka wirklich?
Bei vielen ist es nur das Aussehen. Spargel zum Beispiel. Oder Feigen, das weibliche Gegenstück. In diesen Fällen ist es eben die reine Einbildung, die eine Wirkung hervorrufen kann.
Andere Mittel wirken jedoch tatsächlich durch die Inhaltsstoffe. Sellerie oder Trüffel zum Beispiel enthalten Androstenol, einen Stoff, der auch im Männerschweiss vorkommt. Ob diese Verwandtschaft zu Sexuallockstoffen allerdings ausreicht, die Lust merklich zu fördern, bleibt zweifelhaft. Kaviar und Hummer enthalten sehr viel Protein, lustfördernd ist wohl da aber eher das Ambiente.
Auch viele scharfe Gewürze stehen im Ruf, «scharf» zu machen. Chili, Pfeffer, Senf und Ingwer etwa. Oft sind es die exotischen, teuren Lebensmittel, denen eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird.
So galten im 16. und 17. Jahrhundert sogar unsere alltäglichen Kartoffeln und Tomaten als lustfördernd, denn diese Früchte waren damals teuer und exotisch.
Letztlich ist es wohl egal, was auf den Tisch kommt – es sollte aber nicht zu schwer und viel sein. Sonst vergeht womöglich beiden die Lust.
Erich Berger, prämierter Koch, betreibt heute eine Kochschule in Münchwilen. Berger berichtet jeden Donnerstag aus dem Innenleben einer Küche. Fragen, Anregungen? info@bergers-kochart.ch