Richtplanrevision Der WWF Bodensee/Thurgau und Pro Natura Thurgau rufen in einer Medienmitteilung in Erinnerung, was ihrer Ansicht nach in den Diskussionen rund um die Richtplanrevision in den letzten Wochen vergessen gegangen sei: «Im März 2013 haben die Schweizer Stimmbürgerinnen und
Richtplanrevision Der WWF Bodensee/Thurgau und Pro Natura Thurgau rufen in einer Medienmitteilung in Erinnerung, was ihrer Ansicht nach in den Diskussionen rund um die Richtplanrevision in den letzten Wochen vergessen gegangen sei: «Im März 2013 haben die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit grosser Mehrheit der Revision des Raumplanungsgesetzes RPG zugestimmt – im Thurgau betrug der Ja-Stimmenanteil gar 69 Prozent.»
Damit schreibe der Bund den Kantonen vor, im kantonalen Richtplan die Siedlungsfläche insgesamt festzusetzen und aufzuzeigen, wie sich der Kanton künftig entwickeln solle. Dabei soll die Siedlungsentwicklung nach innen gerichtet werden. Die Bauzonen seien so zu dimensionieren, dass sie einem Bedarf an Bauland von höchstens 15 Jahren genügten. Hauptziele der Revision gemäss WWF und Pro Natura: «Den Kulturlandverlust und die anhaltende, beängstigende Zersiedlung unseres Landes zu bremsen.»
Nun habe das kantonale Amt für Raumentwicklung ARE in einer zweijährigen, intensiven Arbeit diese Vorgaben des Bundes umgesetzt. «Das ARE tat dies umsichtig, wirtschaftsfreundlich und in Zusammenarbeit mit allen 80 Gemeinden», schreiben die beiden Umweltverbände.
Am Ende der Vernehmlassungsfrist zeige sich nun, dass sich die Gemeinden nicht in ihre Autonomie hineinreden lassen wollten und Gemeindepräsidenten gegen «das enge Korsett» anträten. Die Wirtschaft moniere, sie könne sich nicht mehr entwickeln trotz 1100 ha nicht überbauter Bauzone, trotz zusätzlicher 140 ha nicht verorteter Reserve für Erweiterungen von Betrieben und für Neuansiedlungen). Und die SVP Thurgau lehne den Richtplan pauschal ab. Der Volkswille – 69 Prozent Ja zur RPG-Revision – werde von jener Partei missachtet, die sich sonst gerne auf den Volkswillen berufe, kritisieren die Umweltverbände. «Aber alle wollen sie einen attraktiven Thurgau mit einer intakten Landschaft, viel Natur und keine Zersiedlung. Das passt nicht zusammen. Der Bär soll gewaschen werden, ohne dass er nass wird.» (red.)