Komitee gegen das Personalmotel

Die Purnatur AG will in Horgenbach zwei neue Personalhäuser bauen. Nun haben die Bewohner des Quartiers ein Komitee gegründet und wehren sich vehement gegen das Projekt.

Tobias Rüetschi
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Hier sollen zwei neue Personalhäuser der Purnatur AG entstehen. (Bild: Tobias Rüetschi)

Hier sollen zwei neue Personalhäuser der Purnatur AG entstehen. (Bild: Tobias Rüetschi)

HORGENBACH. «Kein Personalmotel in Horgenbach» ist der Name eines neugegründeten Nachbarschaftskomitees aus Horgenbach. Dieses will verhindern, dass die zwei von der Purnatur AG geplanten Personalhäuser an der Dreispitzstrasse 16 errichtet werden. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, haben mit wenigen Ausnahmen alle direkten und indirekten Anstösser und weitere Betroffene aus der Nachbarschaft Einsprache beim Stadtrat Frauenfeld eingereicht. Sie verlangen, dass für dieses Projekt keine Baubewilligung erteilt wird und dass der Geschäftsführer der Purnatur AG, Martin Kellermann, die Standortfrage nochmals überdenkt.

Angst vor lauten Grillparties

Grundsätzlich seien Zuzüger im Quartier willkommen, wobei Sprache und Herkunft keine Rolle spielt, solang die Bewohner einigermassen gut integriert seien und man sich gegenseitig respektiere, heisst es in der Medienmitteilung des Komitees.

«Im Altbau an der Dreispitzstrasse 16 sind schon seit Jahren einige Mitarbeiter der Purnatur AG einquartiert. An den häufigen Grillparties im Sommer wurde es zwar ab und zu etwas laut im Quartier. Doch mit etwas Toleranz und Respekt auf beiden Seiten hat man damit leben können.» Neu wären aber bis zu 44 Personen mit wenig bis keinem Bezug zum Ort angesiedelt. Da die zwei Grillplätze nahe bei der Grundstücksgrenze zum Feiern einlüden, macht sich das Komitee um eine höhere Lärmbelastung und Littering Sorgen.

Auch die zwanzig geplanten Parkplätze der «motelähnlichen Einrichtung» beschäftigen das Komitee. So würden diese zu einem höherem Verkehrsaufkommen auf den engen Quartierstrassen führen. «Im weiteren dürften die Liegenschaften im Umkreis des geplanten Objekts nur noch schwer verkäuflich sein, sollte dieses gebaut werden», steht im Pressetext.

Bereit zu kämpfen

Das Komitee betont aber, dass es sich nicht grundsätzlich gegen das Projekt der Wohnhäuser richte, sondern nur gegen den Standort. Martin Kellermann habe ja auch öffentlich erklärt, dass es durchaus andere Möglichkeiten für Mitarbeiterunterkünfte gäbe. «Das Komitee verlangt, dass die Stimmen der Quartierbewohner, die hier teilweise seit Jahrzehnten Steuern zahlen, bei der Entscheidung über den Standort gehört und berücksichtigt werden. Sollte das nicht der Fall sein, ist das Komitee bereit, für die Interessen der Quartierbewohner zu kämpfen.» Martin Kellermann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.