Bildung Der Thurgauer Regierungsrat hält nichts von höheren Studiengebühren für ausländische Studenten an der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PH) in Kreuzlingen. Das schreibt er in der Beantwortung einer Einfachen Anfrage von SVP-Kantonsrat Urs Martin aus Romanshorn. Martin stellte seine Fragen vor dem Hintergrund, dass das deutsche Bundesland Baden-Württemberg für Studenten aus einem Nicht-EU-Land oder Nicht-EWR-Staat neu pro Semester 1500 Euro Studiengebühren erhebt. Das «zielt also faktisch voll auf Schweizer Studierende ab», schreibt Martin.
Die Schweizer PH-Studenten, die einen Teil ihrer Ausbildung an der Universität Konstanz absolvieren, sind jedoch von der neuen Gebührenregelung nicht betroffen, aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen der PH und der Universität Konstanz. «Das baden-württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ging auf die von der PH vorgebrachten Hinweise ein», schreibt die Thurgauer Regierung. Sie sehe sich deshalb zu keiner Intervention veranlasst. «Würde nun die PH Thurgau einseitig Studiengebühren für ausländische Studierende einführen, würde sie diese Kooperation gefährden.»
Die Kantonsregierung widerspricht auch Martins Aussage, die neuen Studiengebühren würden «voll auf Schweizer Studierende» abzielen. In der Gruppe der Studierenden aus einem Nicht-EU-Land oder Nicht-EWR-Staat in Baden-Württemberg betrug der Anteil Schweizer im Wintersemester 2015/16 lediglich 2,6 Prozent beziehungsweise 565 Personen. Selbst Kamerun (4,6 Prozent, 1012 Personen) stellten mehr Studierende als die Schweiz. Nochmals deutlich mehr Personen in dieser Studierendenkategorie kommen aus der Volksrepublik China (21,4 Prozent, 4733 Personen). (sme)