Das Vorsorgewerk der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) ist in Schieflage. Um es zu retten, erlassen die Kantone Thurgau und Schaffhausen der URh Darlehen von insgesamt 2,25 Millionen Franken.
Schaffhausen. «Der Deckungsgrad der Kasse war vorher schon tief», sagt Walter Herrmann, Geschäftsführer der URh, auf Anfrage. «Das Jahr 2008 mit der Finanzkrise war dann der Hammer.» Ende 2007 wies das Vorsorgewerk der URh noch eine Deckung von 75 Prozent auf, nun ist sie auf 65 Prozent gesunken, eine Unterdeckung, die rund 4,5 Millionen Franken entspricht.
Nun kommen die Kantone Thurgau und Schaffhausen der URh zu Hilfe. Sie erlassen der Schifffahrtsgesellschaft Darlehen von je 1,125 Millionen Franken, die ihr bei der Beschaffung der Schiffe «Munot» und «Arenenberg» gegeben wurden. «Die Schuld verschwindet nun aus der Bilanz», sagt Herrmann. Das sei ein wichtiger Schritt aus dem Schlamassel.
Die Unterdeckung ist zum Teil ein Erbe des Börsencrashs von 2001. Die Pensionskasse Ascoop, der die URh zugehört, geriet damals in eine starke Unterdeckung. Doch im Vorsorgewerk der URh stehen 25 aktiven Beitragszahlern 26 Rentner gegenüber. «Das kann nicht gut kommen», sagt Hermann. Aus eigener Kraft komme man nicht aus der Schieflage heraus. Nun will die URh die Pensionskasse wechseln. Das System der Ascoop habe seit den Sanierungsmassnahmen wenig Solidarität geboten. «Mit unserer Bestandesstruktur brauchen wir die Solidarität einer grossen Kasse», sagt Herrmann. Doch um sich in eine andere Kasse einzukaufen, benötigt die URh rund 4 Millionen Franken. Man sei bereits mit Pensionskassen im Gespräch, sagt Herrmann.
Der Rest dieses Geldes soll mit der Auflösung von Reserven der URh in Höhe von 700 000 Franken und einer Erhöhung des Aktienkapitals um 2,38 Millionen Franken aufgebracht werden. Dieses Kapital könne zum Teil auch zur Schiffserneuerung gebraucht werden.