WAGENHAUSEN. Die Stimmberechtigten der Politischen Gemeinde Wagenhausen haben das Budget 2012 mit einem Defizit von knapp 300 000 Franken genehmigt.
Mehrausgaben im Gesundheitswesen, Abschreibungen beim Gemeindevermögen und steigende Personalkosten seien Gründe für das defizitäre Budget 2012, erläuterte Gemeinderat Jack Biedermann anlässlich der Gemeindeversammlung. Zudem rechnet der Gemeinderat mit einer rückläufigen Steuerkraft – bei einem Aufwand von rund 5,7 Millionen Franken und einem Ertrag von 5,4 Millionen Franken weist das Budget deshalb ein beträchtliches Defizit von 300 000 Franken aus. Dennoch will der Gemeinderat den Steuerfuss vorderhand bei 54 Prozent belassen, da der Rückschlag im Budget durch das Eigenkapital gedeckt sei.
Mit 3,25 Millionen fallen auch die Investitionen der Gemeinde relativ hoch aus. Hier habe man viele Abhängigkeiten, betonte Gemeindeammann Harry Müller. So sieht der Kanton Thurgau vor, die Hauptstrasse in Kaltenbach zu sanieren. Da mache es Sinn, wenn auch die teilweise über hundertjährigen Wasserleitungen ersetzt würden. Ebenso sollen Rohre für Glasfaserkabel und Leerrohre für künftige Bedürfnisse eingebaut werden. Die Sanierung wird 1,2 Millionen Franken kosten.
Ebenfalls im Zugzwang steht die Gemeinde bei der zweiten Etappe der Sanierung der Bleuelhauserstrasse. Hier sind die Strassenbeläge nicht mehr in Ordnung. Ausserdem gab es einige Rohrleitungsbrüche bei der Wasserversorgung. Deshalb sollen analog zur Hauptstrasse auch hier neue Wasserleitungen gelegt und sämtliche Werkleitungen so saniert werden, dass sie wieder für eine Generation halten.
Dann sieht das Projekt auch vor, dass die bestehende Parkieranlage aufgewertet werden soll. Deren vorgesehene Gestaltung gab Anlass zu Diskussionen, die Müller insofern entschärfte, als er betonte, dass bei der Gestaltung auf die Anliegen der Anwohner Rücksicht genommen werde. Für die Sanierung der Bleuelhauserstrasse sind insgesamt 710 000 Franken vorgesehen.
Mit rund 155 500 Franken schlägt die Erschliessung Rietweg Ost zu Buche. Hier fallen indes Beiträge der Landbesitzer an, so dass sich die Ausgaben der Gemeinde auf knapp 40 000 Franken reduzieren.
Die Versammlungsteilnehmer stimmten dem Voranschlag und dem vorgeschlagenen Steuerfuss grossmehrheitlich zu.
Zum Abschluss der Traktandenliste standen noch zwei Einbürgerungsgesuche an, von denen eines bewilligt, das andere abgelehnt wurde.