Mit dem Fahrplanwechsel nimmt am Sonntag die neue Postauto Linie 819 ihren Betrieb auf. Sie bringt Fahrgäste stündlich vom Frauenfelder Bahnhof direkt in die Kartause Ittingen und zurück. Das ist schneller als bisherige Verbindungen, vor allem aber bequemer.
FRAUENFELD. Vorbei sind die Zeiten, als Gäste der Kartause Ittingen beim Gemeindehaus von Warth-Weiningen aus dem Postauto stiegen und von dort die letzten rund 700 Meter bis zum Ziel zu Fuss marschierten. Vorbei ist auch das mühsame Schleppen von Rollköfferchen, denn zwei Drittel des Fusswegs in zur Kartause sind gekiest. Ab kommenden Sonntag bringt das Postauto Besucher der Kartause direkt vor die Tore des einstigen Klosters. 8 Minuten dauert die Hinfahrt ab Frauenfeld Bahnhof, für den Rückweg sind 12 Minuten vorgesehen. Die neue Postautolinie 819 verkehrt nur zwischen Frauenfeld Bahnhof und der Kartause und ist schneller als die bisherigen Verbindungen dorthin, denn sie bedient nebst dem Zielort nur die beiden Haltestellen in Warth.
Auf der gestrigen Jungfernfahrt überzeugten sich Walter Schwizer, Leiter der Postauto-Region Ostschweiz und Urs Zingg, Abteilung öffentlicher Verkehr/Tourismus des Kantons Thurgau, davon, dass die vorgegebenen Fahrzeiten eingehalten werden. Mirco Contesse lenkte sein Fahrzeug flüssig durch den Vormittagsverkehr. Bis vor der Kartause versperrte ein Bagger den Weg versperrte. Ein Hinweis, dass bis zum letzten Moment mit Hochdruck an der Fertigstellung der neuen Haltestelle gearbeitet wird, die am Sonntagmorgen parat sein muss. Die Freude über die neue Postautolinie war gestern gross und alle in deren Einführung Involvierten zeigten sich überzeugt, dass eine direkte Linie in die Kartause einem Bedürfnis entspricht. «Mit dem Stundentakt geht für uns ein grosser, lang gehegter Wunsch in Erfüllung», sagte Heinz Scheidegger, Prokurator der Kartause. Nicht nur die Gäste profitierten, sondern auch die rund 200 Beschäftigten, die künftig ihren Arbeitsort entspannt erreichen könnten. Zudem passe die Reise mit dem ÖV hervorragend zur Kartause, wo der Ruhe und Entschleunigung grosse Beachtung geschenkt werde.
Zufrieden zeigte sich auch Gemeindepräsident Hans Müller. Trotz der Kosten, welche die neue Postautolinie der Gemeinde Warth-Weiningen auflastet. Mit 230'000 Franken ist der neue Wendeplatz projektiert, der extra dafür gebaut werden musste. Davon übernimmt die Kartause rund die Hälfte. Müller weiss aber, dass seine Gemeinde nicht nur bezahlen muss, sondern auf von der neuen Linie profitiert. Zumindest gilt das für die Einwohner von Warth, die nun eine Zusatzverbindung erhalten. Ab Sonntag fährt stündlich dreimal ein Postauto von Warth nach Frauenfeld respektive umgekehrt.