FRAUENFELD. Carmen Haag hat ihre erste Regierungsratssitzung bereits hinter sich – noch vor ihrem eigentlichen Amtsantritt am 1. Juni.
FRAUENFELD. Carmen Haag hat ihre erste Regierungsratssitzung bereits hinter sich – noch vor ihrem eigentlichen Amtsantritt am 1. Juni. Um die Departemente zu verteilen, hat sich der Regierungsrat nämlich ein erstes Mal in neuer Zusammensetzung getroffen – ohne den zurücktretenden Bernhard Koch, dafür mit der neugewählten Carmen Haag. «Das war ein spezielles Gefühl», sagt Haag zu ihrer ersten Sitzung im Regierungsratszimmer.
Die Departemente werden nach dem Anciennitätsprinzip vergeben – der Dienstälteste kann zuerst wählen. Claudius Graf-Schelling und Kaspar Schläpfer wollten das Justiz- respektive das Volkswirtschaftsdepartement behalten. Baudirektor Jakob Stark wollte dagegen ins frei werdende Departement für Finanzen und Soziales von Koch wechseln. Monika Knill bleibt im Erziehungsdepartement, womit für das neue Mitglied Haag das Departement für Bau und Umwelt (DBU) blieb. «Ich freue mich aufs DBU», sagt Haag. Vom beruflichen Hintergrund her wäre das Finanzdepartement näher gewesen. Haag führt eine Finanzberatungsfirma. «Ich drängte aber nicht ins Finanzdepartement», versichert sie.
Im Baudepartement warteten viele Herausforderungen. Dazu zählt sie die Raumplanung und die Verwirklichung der vom Volk beschlossenen Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) und der Oberlandstrasse. Die Finanzierung der BTS hängt genau so vom Bund ab wie etwa die Lösung des Fluglärmproblems. Die für diese Fragen zuständige Bundesrätin ist Haags CVP-Parteikollegin Doris Leuthard. «Ich kenne sie», sagt Haag. Sie werde zu dieser Bundesrätin wohl einen einfacheren Zugang haben. Ob Leuthard deswegen immer im Sinn des Thurgaus entscheidet, sei aber eine andere Frage.
Haag will nach 100 Tagen im Amt dossierfest sein. Schon vor Amtsantritt wird sie in die Arbeit des Regierungsrats eingeführt. Priorität habe für sie, dass sie ihre künftigen engsten Mitarbeiter kennen lerne, sagt Haag.