Huben bekommt einen Volg-Laden

FRAUENFELD. In der Obstgarten-Überbauung gegenüber dem Kantonsspital öffnet in knapp anderthalb Jahren eine Volg-Filiale. Das traditionsreiche Restaurant Obstgarten wird derweil saniert, damit es im Herbst 2016 Wiedereröffnung feiern kann.

Mathias Frei
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Zufriedene Gesichter vor dem «Obstgarten», der im Herbst 2016 wieder aufgehen soll: Stadtrat Urs Müller, Dieter Stutz von der Bauherrschaft, Dieter Krähenbühl (Volg Detailhandels AG) und Quartiervereinspräsident Peter Wanner. (Bild: Nana do Carmo)

Zufriedene Gesichter vor dem «Obstgarten», der im Herbst 2016 wieder aufgehen soll: Stadtrat Urs Müller, Dieter Stutz von der Bauherrschaft, Dieter Krähenbühl (Volg Detailhandels AG) und Quartiervereinspräsident Peter Wanner. (Bild: Nana do Carmo)

Derzeit steht an der Thundorferstrasse hinter dem Restaurant Obstgarten eine alte Scheune – aber nicht mehr lange. Schon diesen Sommer fällt der Startschuss für die zweite Hälfte der Obstgarten-Überbauung. Nebst der Sanierung der Quartierbeiz am Spitalkreisel, die 1858 als Wirtschaft zum Obstgarten eröffnet wurde, werden weitere 52 Wohnungen und Ladenräumlichkeiten erstellt. Dort mietet sich die Volg Detailhandels AG aus Winterthur mit einer Filiale ein. Et voilà: Huben hat einen Quartierladen.

Nachdem in die erste Etappe 30 Millionen Franken investiert worden sind, folgt nun nochmals so viel. Als Investoren zeichnen das Immobilienunternehmen Immovia aus dem zürcherischen Zollikon, die Früh Immobilien & Partner AG aus Wallisellen sowie die Atlantis Umweltberatung, Siedlungsplanung und Architektur AG, ebenfalls aus Wallisellen, verantwortlich.

Offen von 6 bis 21 Uhr

Nächsten Sommer soll eine 200 Quadratmeter Volg-Verkaufsfläche öffnen mit rund 3000 Produkten des täglichen Bedarfs. Der Laden hat relativ lange Öffnungszeiten, nämlich Montag bis Samstag von 6 Uhr morgens bis abends um 21 Uhr. «Wir in Huben sind froh, nun in kurzer Gehdistanz einkaufen zu können», sagt Peter Wanner, Präsident des Quartiervereins Huben. Auf eine Umfrage vergangenen Herbst hatten sich 100 Quartiervereins-Mitglieder gemeldet. 90 sprachen sich für eine Einkaufsmöglichkeit aus. Zudem soll der neue Platz zwischen «Obstgarten» und Volg als Quartiertreffpunkt, etwa für Feste, genutzt werden.

Auch für Stadtrat Urs Müller (Departement Bau und Verkehr) stimmt die eingeschlagene Richtung. «Der Stadtrat hat sich von Anfang an für den Erhalt des <Obstgartens> eingesetzt.» Denn das Restaurant präge das Ortsbild. Das Verkehrserschliessungskonzept funktioniere, und das Entstehen eines Nebenzentrums in dieser Quartierüberbauung stimme nicht zuletzt auch mit den Zielen des Richtplans Siedlung und Verkehr überein.

Platz für Apotheke oder Blumen

Nebst dem Volg gab es noch einen zweiten Bewerber für das Ladenlokal. Dieter Stutz, Architekt und Vertreter der Bauherrschaft, verrät aber nur so viel, dass es keiner der zwei «Grossen», also Migros und Coop, gewesen sei.

Dieter Krähenbühl von der Volg Detailhandels AG sieht den Standort Obstgarten inmitten eines «typischen Stadtquartiers mit Dorfcharakter». Das Personal soll mit 400 Stellenprozenten dotiert sein. Ein rentabler Umsatz von rund zwei Millionen Franken jährlich wird angestrebt. Als Ergänzung zum Volg werde noch ein Zweitmieter gesucht, sagt Stutz. Dies könne beispielsweise eine Apotheke oder ein Blumenladen sein.

Gute Seele gesucht für Beiz

Der «Obstgarten» soll derweil sanft saniert werden. Man habe einen Kompromiss gefunden zwischen dem Erhalt der Bausubstanz und den heutigen Nutzungsanforderungen, sagt Stutz. Eine energetische Sanierung ist deshalb nicht möglich. Nach dem Umbau soll das Restaurant verkauft werden. Der neue Beizer muss nur noch eine Küche einbauen. «Wir wollen das Restaurant so übergeben, dass es auch rentiert.» Und nun sei man auf der Suche nach einer neuen guten Seele für die Beiz – wie es Maria Soltermann 35 Jahre lang gewesen sei, sagt Stutz.

Die Beiz soll im Herbst 2016 wieder öffnen. Die 27 Mietwohnungen und 25 Eigentumswohnungen der zweiten Überbauungsetappe sollen gestaffelt ab August 2016 bezugsbereit sein.

Die Überbauung im Modell: Vorne rechts der «Obstgarten», an den Quartierplatz links anschliessend der Neubau mit der Volg-Filiale. (Bild: pd)

Die Überbauung im Modell: Vorne rechts der «Obstgarten», an den Quartierplatz links anschliessend der Neubau mit der Volg-Filiale. (Bild: pd)