Höhere Lebenserwartungen sind Herausforderungen

WEINFELDEN. Am Wirtschaftsgespräch des Supporterclubs der FDP Thurgau wurde über Generationengerechtigkeit und die höheren Lebenserwartungen gesprochen.

Mario Tosato
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Trotz der Finanzkrise halte man am Tagungsthema «Wie bewältigen wir den demographischen Wandel – Wege zur Generationengerechtigkeit» fest, begrüsste Edy Greuter, Präsident des Supporterclubs FDP Thurgau, die rund 100 Personen zum Wirtschaftsgespräch. Laut FDP-Ständerat und Präventivmediziner Felix Gutzwiller, Zürich, hat ein neugeborenes Kind heute eine Lebenserwartung von 85 bis 91 Jahren. Gleichzeitig würden die 55- bis 64jährigen zunehmend gesünder sein. Politik und Wirtschaft seien sich nicht bewusst genug, was dies bedeute. Eine Studie zeige, dass sich nicht mehr Arbeitnehmer frühzeitig pensionieren lassen. Zudem habe die Wirtschaft das Know-how und die Kompetenzen älterer Mitarbeiter wieder entdeckt. Deshalb sollte laut Gutzwiller das Rentenalter zwischen 60 und 70 Jahren flexibilisiert werden. Für den Zürcher Ständerat liegt aber die AHV-Initiative der Gewerkschaften für ein flexibles Rentenalter quer in der Landschaft.

Für Generationengerechtigkeit

Brenda Mäder, Vorstandsmitglied der Jungfreisinnigen, stellt fest, dass die Generationengerechtigkeit für junge Menschen an Bedeutung gewinnt. 2025 würden zwei Arbeitende einen AHV-Bezüger finanzieren. Bei der Einführung der AHV sei das Verhältnis 9:1 gewesen. Sie befürchtet, dass die Renten von morgen bereits heute aufgebraucht werden, deshalb setzt sie sich gegen die AHV-Initiative der Gewerkschaften ein.

Bild- und Sprachenkonzept

Nach Meinung von René Künzli, Präsident der Terz-Stifung, hat die Wirtschaft den Megamarkt 50+ entdeckt. «Sind ältere Leute heute gejagt, sind sie morgen gefragt», ist der Referent überzeugt. Künzli stört sich stark am heute umfassenden Begriff «Ruhe… Stand»: «Dann liege ich bereits in der Kiste.»