Mit dem Murg-Auen-Park in Frauenfeld ist ein Stück alter Flusslandschaft und ein ehemaliges Militär-Übungsgelände mustergültig renaturiert worden. Der Schweizer Heimatschutz würdigt dies mit dem Schulthess-Gartenpreis 2017.
Der mit 25'000 Franken dotierte Preis wird am 13. Mai der Stadt Frauenfeld stellvertretend für alle beteiligten Akteure überreicht, wie der Schweizer Heimatschutz am Dienstag mitteilte. Mit dem Preis werden seit 1998 herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur ausgezeichnet.
Mit dem 2015 realisierten Murg-Auen-Park habe die Thurgauer Kantonshauptstadt einen Freiraum für Menschen und Natur geschaffen, der über die Region hinaus wegweisenden Charakter habe, heisst es. Es sei gelungen, Hochwasser− und Naturschutz, Städtebau und Naherholung subtil zu verzahnen.
Die einst frei fliessende Murg in Frauenfeld wurde nach einem verheerenden Hochwasser 1876 in ein begradigtes Bett gezwängt. Zurück blieb ein etwa sieben Fussballfelder grosses Reststück des alten Flusslaufs. Das Areal wurde fortan als militärisches Übungsgelände genutzt.
Lokal engagierte Menschen, die Frauenfelder Stimmberechtigten, die 2011 dem Kauf des Areals zustimmten, ein kluger Masterplan und Beiträge von Bund und Kanton hätten den Park ermöglicht, heisst es. Es habe Widerstand gegen ein Strassenprojekt und während fast zwei Jahrzehnten viel Energie, Hartnäckigkeit und Kreativität gebraucht.
Das revitalisierte Flussufer sei «zum Refugium für Fische geworden, der Altlauf zum natürlichen Spielplatz ohne Spielgeräte und der Wald dank neuer Brücken zum ruhigen Erholungsraum», schreibt der Heimatschutz. Die Stadt Frauenfeld zeigte sich in einem Communiqué erfreut über den Preis und dankte allen Beteiligten. (sda)