Gut vernetzt und mit viel Power

Der Thurgauische Katholische Frauenbund feierte in den Farben Rot und «Grüngetupft» im Pfarreizentrum Weinfelden 100 Jahre Frauenpower.

Barbara Hettich
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Präsidentin Rita Müller-Winter führte – mit grüngetupftem Schal und roter Blume – durch die Versammlung. (Bild: Barbara Hettich)

Präsidentin Rita Müller-Winter führte – mit grüngetupftem Schal und roter Blume – durch die Versammlung. (Bild: Barbara Hettich)

WEINFELDEN. Im Juni 1913 bildete sich im Thurgau ein fünfköpfiges Initiativkomitee, und nach einem Aufruf in der Presse nahmen über 300 Frauen an der Gründungsversammlung im Klösterli Frauenfeld teil: Der Thurgauische Katholische Frauenbund TKV war geboren. 100 Jahre später hat der TKV nichts von seiner Power verloren. Die Festschrift zur 100jährigen Geschichte präsentiert sich symbolisch in der Farbe Rot (Power) mit grünen Punkten (Vernetzung).

Frauen gehören ins «Haus»

Präsidentin Rita Müller-Winter führte durch die statutarischen Geschäfte mit Zwischenpunkten aus der Festschrift und zahlreichen Grussworten. Ständerätin Brigitte Häberlin-Koller dankte ihren Mitstreiterinnen für ihren Einsatz. Der TKV habe sich bereits 1940 mutig fürs Frauenstimmrecht eingesetzt. «Die Männer hatten recht, die Frauen gehören ins Haus – ins Gemeindehaus, wie auch ins Bundeshaus.» Gaby Zimmermann, geistliche Beraterin des TKV, schloss an die Rede der Ständerätin an: «Frauen gehören auch ins Gotteshaus – und dort nicht nur in die hintere Reihe.»

«Der Weg ist das Ziel, Solidarität und Nächstenliebe ist nach wie vor gefragt», sagte Ehrenpräsidentin Hildegard Neff-Högger und Rosmarie Koller, Präsidentin des Schweizerischen Verbandes SKF, dankte für die Tatkraft: «Ohne die Frauen aus den Ortsvereinen würde gar nichts gehen.»

Gemeinsam mehr erreichen

Die ehemalige Präsidentin des TKV, Katharina Curtius, wünschte den Frauen einen langen Atem: «Es gibt noch viel zu tun.» Heidi Baggenstoss, Benefo-Stiftungsrätin, dankte für die Zusammenarbeit: «Gemeinsam können wir mehr erreichen.» Dass der TKV diesbezüglich gut vernetzt ist, ausgesprochen aktiv und zukunftsorientiert agiert, belegten weitere Gratulanten. Pfarrer Jo Wiedemeier verriet zudem ein Geheimnis: Gott habe erst Eva erschaffen und ihr den Mann nur zur Seite gestellt, damit es ihr nicht langweilig werde.