Die Thurgauer Grünen haben den Wahlkampf eröffnet. Die Aushängeschilder ihrer Liste sind drei Kantonsräte. Da sich auch andere Parteien grün geben, hoffen sie, dass die Wähler das Original vorziehen.
WEINFELDEN. Die Grünen Thurgau wollen es wissen, sie wollen national mitmischen. Am Mittwochabend haben sie zum Auftakt ihres Wahlkampfs nach Weinfelden eingeladen. «Eine starke Liste mit motivierten Kandidaten», zeigte sich Parteipräsident Urs Oberholzer von den Kandidaten begeistert. Jetzt müsse es nur gelingen, den Wählern verständlich zu machen, dass es die Grünen weiterhin brauche, auch wenn sich andere Parteien einen grünen Touch zugelegt hätten. «Wir sind die einzige Partei, die in Umweltfragen wirklich kompetent ist.»
Kurt Egger, Kantonsrat aus Eschlikon, würde sich als Nationalrat insbesondere für die Energiewende gerne einsetzen. Heute würden pro Jahr 20 Milliarden Franken für Energie ins Ausland gehen. Mit diesem Geld könnte man in der Schweiz Arbeitsplätze schaffen, ist er überzeugt.
Gina Rüetschi, Kantonsrätin aus Frauenfeld, will sich im Nationalrat nebst Umweltanliegen für eine Integrationsverpflichtung der ausländischen Bevölkerung stark machen. Arbeitgeber sollten zudem verpflichtet werden, auf billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu verzichten.
Didi Feuerle, selbständiger Schreiner aus Arbon, will als Nationalrat seine Anliegen als Gewerkschafter mit grünen Anliegen einbringen. Er setzt sich insbesondere mit Verkehrsfragen auseinander, seine Vision: «Das Schweizer Mittelland wird zum Veloland, der Thurgau zum Velokanton.»
Katharina Alder, Buchhändlerin aus Weinfelden, möchte sich für eine grüne Wirtschaft einsetzen. Es sei an der Zeit, dass die Grenzen des Wachstums erkannt würden, dass man mit Rohstoffen sorgfältiger umgehe und mit verstärktem Recycling sich die Kreisläufe schliessen.
Brigitta Engeli, Psychologin aus Kreuzlingen, würde gerne dafür sorgen, dass auch bei schwierigerer Wirtschaftslage das Thema Umweltschutz und Zersiedelung der Landschaft nicht auf den letzten Platz der Dringlichkeitsliste gespült werde.
Marcel Maij, Jugendmusikschulleiter aus Bürglen, hat sich die Fairfood-Initiative auf die Fahne geschrieben. Importierte Lebensmittel sollen künftig den schweizerischen Anforderungen an Tierhaltung und Arbeitsrecht entsprechen. «Damit können wir unsere Landwirte besser im Markt halten.»
Damit die Politik in Bern nicht vorwiegend von alten Herren gemacht werde, wollen die Jungen Grünen ebenfalls bei den nationalen Wahlen mitmischen, sagte Lea Rüetschi.
Sie stellte als Vorstandsmitglied die Kandidatenliste der Jungpartei vor: Ramun Niederer, Schüler PMS, Frauenfeld; Jasmin Kern, Studentin, Salmsach; Lukas Imholz, Maschinenbauingenieur, Amriswil; Benjamin Bösch, Gymnasiast, Romanshorn; Lester Frei, Schüler PMS, Eschlikon; Lea Rüetschi, Bibliothekarin, Frauenfeld.