Gesucht: Feuerwehrleute

Der ganze Kanton sucht nach Feuerwehrmännern und -frauen. Die Feuerwehr Müllheim-Pfyn hat am Samstag die Tore des Depots in Müllheim geöffnet und sich den Interessierten präsentiert. Der Anlass war ein voller Erfolg.

Severin Schwendener
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Das Publikum zeigt viel Interesse am Fuhrpark der Feuerwehr Müllheim. Vor dem Depot stehen die Verantwortlichen Red und Antwort. (Bild: Severin Schwendener)

Das Publikum zeigt viel Interesse am Fuhrpark der Feuerwehr Müllheim. Vor dem Depot stehen die Verantwortlichen Red und Antwort. (Bild: Severin Schwendener)

MÜLLHEIM. «Momentan haben wir noch genug Leute», sagt Oberleutnant Walter Gilg von der Feuerwehr Müllheim-Pfyn zwar. «Aber wir haben viele Alte, die ihre Pflicht erfüllt haben oder kurz davor stehen.» Dies ist mit 50 Jahren der Fall, und in Müllheim und Pfyn sind viele der 90 Feuerwehrmänner in diesem Alter. Nachfolger zu finden ist daher wichtig, auch wenn das Problem noch nicht akut ist. Doch die Nachwuchsrekrutierung verläuft harzig – vor allem viele Junge lassen sich nicht mehr für die Feuerwehr begeistern und bezahlen lieber die Ersatzabgabe.

Nichts für schwache Nerven

Dabei gibt es viele Gründe, die für ein Engagement in der Feuerwehr sprechen. «Ich bin schon ein bisschen ein Fan der Feuerwehr», gibt Gilg zu, und wer es nicht sei, werde dann schon noch zu einem. Die Freude an der Technik sei dabei genauso wichtig wie die gute Kameradschaft. Und vor allem: «Man kann etwas machen, was nicht nur für einen selbst ist, etwas mit Sinn.» So ganz ohne ist der Einsatz in der Feuerwehr dann aber doch nicht: Einerseits ist da der zeitliche Aufwand, der für Offiziere ungefähr einen Abend pro Woche beträgt. Andererseits ist es nicht jedermanns Sache, mit Atemschutz in völliger Dunkelheit zu arbeiten. «Man hat die Maske auf dem Gesicht, sieht nichts vor lauter Rauch, und dann liegt plötzlich einer am Boden, den man retten muss», beschreibt Friedrich Rickli die Herausforderungen, die auf einen Feuerwehrmann mit Atemschutz zukommen können. «Das kann man nicht wirklich üben, und trotzdem darf man im Ernstfall die Nerven nicht verlieren.» Um wenigstens ein bisschen einen Eindruck von dieser Arbeit zu gewinnen, durfte das Publikum am Samstag an einer gespannten Schnur durch den finsteren Luftschutzbunker irren.

Kein Wasser auf die Fritteuse

Die Besucher konnten sich auch einen Eindruck von der Ausrüstung verschaffen, oder sich live davon überzeugen, wie gefährlich es ist, eine brennende Fritteuse mit Wasser zu löschen.

Am Ende des Tages jedenfalls hat sich für die Feuerwehr Müllheim-Pfyn der Anlass gelohnt. «Fünf Personen haben sich eingeschrieben, zwei sind interessiert und kommen vielleicht auch noch», freut sich Walter Gilg. Gerechnet hatte er mit zwei Personen.