Die Präsidenten der Thurgauer Bürgergemeinden tagten im Staatsarchiv. Dabei erfuhren sie, dass nicht sie die Sorgenkinder seien.
FRAUENFELD. Die traditionelle Novembertagung fand ausnahmsweise im Frauenfelder Staatsarchiv statt. Christoph Haeberlin, Präsident des Verbands Thurgauer Bürgergemeinden, freute sich über die hohe Beteiligung an der Präsidentenkonferenz am Samstagmorgen. Vertreten waren mehr als 40 der 57 Bürgergemeinden des Verbands.
Der Hauptteil der Versammlung setzte sich aus einem theoretischen Teil mit Staatsarchivar André Salathé und Urban Stäheli, Leiter Abteilung Bestandserschliessung, sowie einem eindrücklichen Rundgang durch die Räume des Staatsarchivs zusammen. Von ihnen wurde in Erfahrung gebracht, welche Dienstleistungen seitens des Staatsarchivs den Bürgergemeinden gegenüber angeboten werden. Wie man richtig archiviert, Papiere ordnet und ablegt, die Zugänglichkeit sicherstellt, auf Aktualität setzt und vieles mehr. Zudem läuft seit dem 1. November die dreijährige Probezeit eines Archivdienstes für Gemeinden. Wobei betont wurde, dass nicht die Bürgergemeinden die eigentlichen Sorgenkinder seien, sondern vielmehr die Schul- und Politischen Gemeinden. Auf eine Frage konnte sich André Salathé ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wenn alle Gemeinden ihre Archive nach Frauenfeld bringen würden, hätte das Platz hier? «Wir verfügen über eine Kapazität von 24 Kilometern Akten, ich denke, das hätte sehr gut Platz hier», so Salathé. Der Verband Thurgauer Bürgergemeinden wurde 1994 im Rathaus Frauenfeld gegründet.
Sein Zweck ist, den Bestand der Bürgergemeinden zu sichern und ihre Interessen zu wahren. So werden Richtlinien erschaffen, Beratungen durchgeführt und Öffentlichkeitsarbeiten durchgeführt. Die nächste Präsidentenkonferenz wird wieder in Bischofszell abgehalten.