Als Ex-Nati-A-Fussballer weiss CVP-Kantonsrat Norbert Senn, wie man einen Steilpass spielt. Senn kann sogar noch mehr: Er kann sich selber einen Steilpass zuspielen. Letzte Woche erklärte er als Präsident der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission, wo der Kanton Geld sparen könnte.
Als Ex-Nati-A-Fussballer weiss CVP-Kantonsrat Norbert Senn, wie man einen Steilpass spielt. Senn kann sogar noch mehr: Er kann sich selber einen Steilpass zuspielen. Letzte Woche erklärte er als Präsident der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission, wo der Kanton Geld sparen könnte. Und diese Woche gab er bekannt, dass er als Finanzminister zu haben wäre. Besser kann man eine Kandidatur nicht vorbereiten.
Eine andere Geschichte, die uns diese Woche beschäftigte: Ein Tamile starb in einer Konstanzer Herzklinik und wurde als Leiche zurück in die Schweiz geschmuggelt. Hätte der Mann auch nur eine leise Ahnung gehabt, wie gefährlich das Leben in Europa ist, er wäre zu Hause geblieben und hätte die Gewalt der singhalesischen Regierungstruppen mit Gleichmut ertragen.
Man muss sich das vorstellen: Der Tamile hatte eine Flucht über grob geschätzte 10 000 Kilometer hinter sich. Vielleicht kam er – wie viele Flüchtlinge – in einem Boot über das Meer. Hatte die Überfahrt überlebt, wurde durch Italien geschleust und schliesslich halbtot in die Schweiz geschmuggelt. Dann hatte er sich im Thurgau niedergelassen, und bis dahin war alles gutgegangen. Er war weder in Weinfelden von einem tollwütigen Fuchs gebissen noch in Arbon von einem Baum erschlagen worden.
Sein Pech war, dass er einen Herzanfall hatte und ins Herz-Zentrum Kreuzlingen kam. Hier lauerten eine falsche Ärztin, Schimmelpilz und eine Laserkanone. Wahrscheinlich hätte er auch das alles überlebt. Aber Kreuzlingen war belegt, und so wurde er nach Konstanz verlegt. Das war sein Todesurteil.
Fazit eins der Geschichte: Was die Flucht, die Italiener, die Bäume und der Fuchs nicht geschafft haben, das machen die deutschen Ärzte garantiert: Sie geben dir den Rest.
Fazit zwei: Die Italiener schmuggeln dich nur in die Schweiz, wenn du noch lebst. Die Deutschen auch dann noch, wenn du schon tot bist.
david.angst@thurgauerzeitung.ch